Rundgangpreise 2025

vor 2 Monaten
Hfg rundgang 2025 preisverleihung by leakulens 53

Foto: Lea Kulens

Zum 27. HfG-Rundgang wurden 16 Rundgangpreise vergeben. Wir gratulieren allen Preisträger_innen und möchten uns bei den Preisstifter_innen und Jurys bedanken!

MARS Förderpreis – Ausstellung und Unterstützung für junge künstlerische Positionen

vor 2 Monaten

Im Rahmen des jährlichen Rundgangs vergibt die Hochschule für Gestaltung Offenbach den MARS Förderpreis, ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Frankfurter Sparkasse.

Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und bietet der/dem Preisträger_in eine zweiwöchige Einzelausstellung im Jahr 2026/27 im Ausstellungsraum MARS Frankfurt e. V. in Bockenheim – einem gemeinnützigen Verein, der nicht nur eine Plattform für zeitgenössische Kunst bietet, sondern als künstlerisches Spielfeld genutzt werden kann: offen für Experimente, Interventionen und diskursive Formate.

Neben dem Preisgeld umfasst der Förderpreis eine intensive künstlerische Begleitung durch das Team von MARS, u. a. durch:

  • Studiovisits und kuratorische Beratung
  • Fotografische Dokumentation der Ausstellung
  • Öffentlichkeitsarbeit über Social Media und lokale Netzwerke
  • Unterstützung bei Produktion, Aufbau und technischer Umsetzung vor Ort
  • Reflexion und Austausch in Form eines moderierten Abschlussgesprächs oder einer begleitenden Veranstaltung

Der MARS Förderpreis richtet sich an Studierende, die mit eigenständigen, relevanten und experimentierfreudigen Arbeiten überzeugen. Ein besonderer Dank gilt der Frankfurter Sparkasse, deren Förderung dieses Format ermöglicht und jungen künstlerischen Positionen Sichtbarkeit und Handlungsspielraum verschafft. 

Jury

  • Robert Schittko (Künstler, HfG-Alumnus)

  • Anna Nero (Künstlerin)

  • Marcel Walldorf (Künstler)

Der Preis geht an Mike Schäfer für seine Arbeit »Türöffner«.

Jurybegründung

Die Arbeit »Türöffner« überzeugt durch konzeptuelle Klarheit, feinen Humor und subtile Institutionskritik. Die Anordnung von Türstoppern – entwendet aus renommierten Kunstinstitutionen – markiert eine fast unsichtbare Linie im Raum und lenkt den Blick auf Objekte, die sonst übersehen werden. Aus ihrem funktionalen Zusammenhang gelöst, werden sie zu skulpturalen Kommentaren über Schwellen, Zugang und Sichtbarkeit in der Kunstwelt. Besonders beeindruckt hat die Jury, wie es Schäfer gelingt, mit minimalen Mitteln ein präzises, vielschichtiges Statement zu setzen. Die Arbeit wirft grundlegende Fragen zum Verhältnis von Raum, Macht und Aufmerksamkeit auf – und tut das mit Leichtigkeit, Witz und Haltung.

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Mars rundgang 2025 hfg offenbach preistraeger innen   daniela kaiser  4984

v.l.: Robert Schittko, Anna Nero, Mike Schäfer, Marcel Walldorf, Rachel von Morgenstern, Hund: Bodo

Foto: HfG Offenbach/Daniela Kaiser

HfG Rundgangpreis Fotografie der Deutsche Börse Photography Foundation

vor 2 Monaten

Der HfG-Rundgangpreis Fotografie der Deutsche Börse Photography Foundation ist 2025 zum 15. Mal für eine künstlerische fotografische Arbeit ausgeschrieben worden, die während des 25. HfG-Rundgangs ausgestellt wurde.

Jury

  • Cornelia Siebert, Kuratorin Deutsche Börse Photography Foundation
  • Alexandra Lechner, Fotografin in Frankfurt a.M.
  • Lilly Lulay, Künstlerin, HfG-Absolventin, Brüssel + Frankfurt a.M.

Mit dem mit 3.000 Euro dotierten HfG-Rundgangpreis Fotografie 2025 wird Len David Oswald für sein Projekt »Fulda Gap« ausgezeichnet. Eine lobende Erwähnung spricht die Jury für Elinor Zoë Karls Arbeit »Heiteres aus Kamerun« aus. 

Die Jurybegründung

Mit seinem Projekt »Fulda Gap« greift Len David Oswald ein weitgehend unbekanntes Szenario des Kalten Krieges auf. Die Region rund um Fulda, unmittelbar an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und der Bundesrepublik Deutschland (BRD) gelegen, befand sich am westlichen Punkt des Ostblocks und galt daher als potenzielle Einfallsroute des Warschauer Pakts in Richtung Westeuropa. Im Falle einer Eskalation kalkulierte die NATO mit einem atomaren Einsatz im eigenen Gebiet, um die gegnerischen Truppen aufzuhalten. Oswald, der die Region durch Besuche bei seiner Großmutter gut kennt und mit zahlreichen schönen Kindheitserinnerungen und idyllischen Ferien verknüpft, erkundet mit seiner Kamera, wie sich diese unvorstellbare Bedrohung über 40 Jahre später noch immer in die Landschaft eingeschrieben hat. Er begibt sich dabei auf eine 160 Kilometer lange Wanderung von Frankfurt, über Fulda bis zur ehemaligen Grenze und fotografiert menschenleere Orte und Wälder, immer auf der Suche nach Spuren der damaligen militärischen Präsenz. Die Jury überzeugt zum einen die kraftvolle Bildsprache, die ein diffuses Gefühl des Unbehagens vermittelt. Besonders hervorzuheben ist zum anderen das durchdachte Konzept, das sowohl eine persönliche als auch eine historische Ebene in sich trägt und angesichts aktueller geopolitischer Spannungen erschreckend zeitgemäß wirkt. Zudem beleuchtet das Projekt die gesellschaftliche Verarbeitung dieser Bedrohung auf eindrückliche Weise: Die Einbindung des Brettspiels »Fulda Gap« aus den 1970er-Jahren zeigt, wie Bedrohungsszenarien auch spielerisch verhandelt wurden.

Darüber hinaus spricht die Jury eine lobende Erwähnung für die Arbeit »Heiteres aus Kamerun« von Elinor Zoë Karl aus. In ihrem Projekt setzt sie sich kritisch mit der deutschen Kolonialgeschichte in Kamerun auseinander und findet dabei einen innovativen Umgang mit dem Medium Fotografie. Sie vergrößert historisches Bildmaterial aus dem deutschen Bundesarchiv für Bilder, auf dem selbstbewusst posierende, deutsche Kolonialisten zu sehen sind, zerschneidet es und flechtet es anschließend im Stil alter Rattan Möbel neu zusammen. Durch diese traditionelle handwerkliche Technik verwandelt die Künstlerin die Bilder in Unikate und hebt auf subtile Art die vermeintliche Reproduzierbarkeit dieser historischen Aufnahmen auf. Zugleich thematisiert sie mit der Durchlässigkeit der geflochtenen Objekte das allmähliche Verschwinden der Erinnerung an die kolonialen Verbrechen.

Über die Deutsche Börse Photography Foundation

Die Deutsche Börse Photography Foundation ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main, die sich dem Sammeln, Ausstellen und Fördern von zeitgenössischer Fotografie widmet. Sie verantwortet die Weiterentwicklung und Präsentation der Art Collection Deutsche Börse, die mittlerweile über 2.400 fotografische Arbeiten von rund 170 Künstler*innen aus 38 Nationen umfasst. Auf ihren Ausstellungsflächen in Eschborn bei Frankfurt am Main zeigt sie mehrere Ausstellungen pro Jahr, die öffentlich zugänglich sind. Die Unterstützung junger Künstler*innen ist der Stiftung ein besonderes Anliegen, sie fördert sie auf vielfältige Weise: mit Auszeichnungen, Stipendien oder durch die Beteiligung am Talent- Programm des Fotografiemuseum Amsterdam Foam. Gemeinsam mit der Photographers’ Gallery in London vergibt sie jährlich den renommierten Deutsche Börse Photography Foundation Prize. Des Weiteren unterstützt die Stiftung Ausstellungsprojekte internationaler Museen und Institutionen sowie den Ausbau von Plattformen für den wissenschaftlichen Dialog über das Medium Fotografie.

Mehr Informationen finden sie unter www.deutscheboersephotographyfoundation.org

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Len David Oswald

Foto: HfG Offenbach/Daniela Kaiser

Rundgangpreis für Film, Bewegtbild und zeitbasierte Medien der Johannes-Alexander-Schroth Stiftung

vor 2 Monaten

Der Rundgangpreis für bewegtes Bild und digitale Medien ist 2025 zum vierten Mal ausgeschrieben worden. Die Dotierung beträgt 3.000 Euro.

Jury

  • Jannek Suhr (Filmkritiker, epd Film)
  • Gaby Babić (Kinothek Asta Nielsen e. V.)

Der Preis geht an Leo Ahlers für »dominosteinchen M​«

Jurybegründung

Mit wenigen filmischen Mitteln katapultiert uns Leo Ahlers mitten hinein in die Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunftsfamilie und kreiert von Beginn an eine atmosphärische Konstellation, die neugierig macht. Zu hören sind Gesprächsfragmente mit der eigenen Mutter und knappe Beschreibungen, zu sehen Dia-Fotografien, die in einem Schlafzimmer-ähnlichen Setting projiziert und mit Performance-Elementen verbunden werden. Die Auseinandersetzung mit Familie und Herkunft erscheint hier als etwas, das schwer zu greifen ist, aber doch unterbewusst nachwirkt. Und überhaupt: Blickt der Großvater eigentlich schlesisch oder preußisch? Und warum war der Ausdruck emotionaler Nähe unüblich in der Familie? Wir möchten Leo Ahlers ermutigen, diesen Fragen weiterhin künstlerisch auf den Grund zu gehen.

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Leo Ahlers

Foto: HfG Offenbach/Daniela Kaiser

DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender

vor 2 Monaten

Seit mehr als 14 Jahren zeichnet die HfG Offenbach zum Rundgang internationale Studierende für ihr ausgeprägtes soziales, gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement mit dem DAAD-Preis aus. Der Preis soll dazu beitragen, den großen Zahlen ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen eine Stimme zu geben und die Bereicherung, die sie für das Leben an der Hochschule für Gestaltung und in der Region darstellen, vorzustellen und zu würdigen. Die Mittel stammen vom Deutschen Akademischen Austauschdienst in Bonn (DAAD). Dieses Jahr wurde der mit 1.000 Euro dotierte Preis turnusgemäß im Fachbereich Design ausgeschrieben.

Jury

  • Janina Schmidt (Professorin für Digital Design)
  • Kai Vöckler (Professor für Urban Design)
  • Andreas Klober (LfbA, Designmodellbau, CNC-Technologien)

Der DAAD-Preis geht an Kamola Khudayberdieva (10 Semester, FB Design).

Begründung

Kamola Khudayberdieva ist hoch performant und entwirft und beteiligt sich über Lehrgebietsgrenzen hinweg. In ihrer Art, ihrem Können und ihrem Wissen auch aus den MINT-Fächern überzeugt sie vollends. Ihre Haltung und Anwesenheit im Projektunterricht sind mehr als vorbildlich. Die Vergabe des Preises an sie setzt ein Zeichen dafür, dass es lohnt, sich anzustrengen und Gestaltung – im eigentlichen und besten Sinne – als eigene Verpflichtung zu betrachten.

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Kamola Khudayberdieva

Foto: HfG Offenbach/Daniela Kaiser

Rundgangpreis für Materialdesign der Dr. Marschner Stiftung

vor 2 Monaten

Die Dr. Marschner Stiftung hat in diesem Jahr zum sechsten Mal den Preis für Materialdesign ausgeschrieben. Er ist mit 4.000 Euro dotiert. Besondere Beachtung sollten Entwürfe/Konzepte finden, die sich in experimenteller Weise mit den Prozessen gestalterischen Forschens auseinandersetzen.

Jury

  • Valentina Rognoli (Associate Professor in the Design Department at the School of Design, Politecnico di Milano)
  • Camilo Garcia Ayala, Bozen (Designforscher und Professor, Freie Universität Bozen)
  • Steffen Reiter (Designer)

Der Preis wurde gedrittelt: 
1. Preis (2.500 Euro) geht an Mi Düver, Marius Perl, Simon Hanke, Sophie Mosdell, Ludwig Eder und Elisabeth Andrae für »Biskuit«. 
2. Preis (1.000 Euro) geht an Ludwig Eder für sein Projekt »Controlled Collapse«.
3. Preis (500 Euro) geht an Christina Isabel Anderson für das Projekt »Lumen Vivum«.

Jurybegründung

Besonders überzeugt hat die Jury das semesterübergreifende Projekt »Biskuit«, das in eindrucksvoller Weise das Spannungsfeld zwischen Handwerk und Digitalität gestalterisch reflektiert. Die bewusste Auseinandersetzung mit den Materialeigenschaften des Biskuitporzellans ermöglichte die Entwicklung fein nuancierter Oberflächenstrukturen, die nicht nur die Lichtatmosphäre wesentlich mitgestalten, sondern auch den gesamten Entwurfsprozess inhaltlich wie formal entscheidend beeinflusst haben. Der Gestaltungsprozess oszillierte dabei zwischen traditionellen handwerklichen Verfahren und digitalen Techniken – ein dialogisches Spannungsverhältnis, das dem Projekt seine besondere gestalterische Tiefe verleiht. Die Arbeit zeichnet sich zudem durch eine systematische und sorgfältige Erkundung handwerklicher Produktionsprozesse in den Werkstätten aus. Das daraus hervorgegangene Artefakt, bestehend aus über 300 Einzelelementen, überzeugt durch eine präzise ausgearbeitete Oberflächenstruktur und eine komplexe Ausarbeitung. Die Jury hebt darüber hinaus die überzeugende Teamleistung hervor, die maßgeblich zum Gelingen des Projekts beigetragen hat. In der intensiven Zusammenarbeit wurde ein komplexer gestalterischer Prozess realisiert, der in seiner Tiefe, Kohärenz und Materialsensibilität besonders hervorzuheben ist.

Der zweite Preis geht an Ludwig Eder und das Projekt »Controlled Collapse«. Im 3D-Druck mit Porzellan lotet das Projekt das Spannungsfeld zwischen Kontrolle und Kontrollverlust aus – und macht die Schwerkraft zur Mitgestalterin. Temporäre Stützen aus Maischips und einer Folie aus Mais und Glycerin verschwinden im Brand. So entsteht eine keramische Struktur, deren gezielt eingesetzte Fragilität Teil der gestalterischen Aussage ist. Controlled Collapse überzeugt durch das Potenzial, das aus dem bewussten Zusammenspiel von Material, Schwerkraft und Prozess entsteht – ein Entwurfsansatz, der Instabilität nicht fürchtet, sondern gestalterisch nutzt.

Wir vergeben den dritten Preis an das Projekt »Lumen Vivum«, das uns durch seine bemerkenswerte Fähigkeit überrascht hat, sich auf die Mikroorganismen einzustimmen, sowie durch den Wunsch, deren Lebenszyklus zu begleiten und wertzuschätzen. Besonders beeindruckt hat uns die Aufmerksamkeit und Fürsorge, die diesen Organismen gewidmet wird – sowohl in der Gestaltung als auch in ihrer praktischen Anwendung – im Einklang mit einer more-than-human design-Philosophie. Hervorzuheben ist auch die Bewegung der kinetischen Struktur, die sich an den Wellen des Meeres orientiert: ein gestalterischer Akt der Fürsorge, der sich künstlich mit dem biologischen Rhythmus der Organismen verbindet. Wir sind der Meinung, dass weitere Untersuchungen zur Form und zur Geschmeidigkeit der Bewegung das Ausdrucks- und Innovationspotenzial des Projekts noch weiter stärken könnten.

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Materialdesign platz 1 rundgang 2025 hfg offenbach preistraeger innen   daniela kaiser  5128

v.l.: Marius Perl, Simon Hanke, Elisabeth Andrae; Ludwig Eder, Hansjörg Koroschetz

Foto: HfG Offenbach/Daniela Kaiser

Rundgangpreis für Kunsttheorie der Schleicher-Stiftung für eine herausragende wissenschaftliche Arbeit 2025

vor 2 Monaten

Die Schleicher-Stiftung hat den Theoriepreis im Fachbereich Kunst 2025 zum siebten Mal ausgelobt. Das Preisgeld ist durch die Förderung der Schleicher-Stiftung seit 2018 für die kommenden zehn Jahre gesichert und würdigt jährlich die beste schriftlich-theoretische Diplomarbeit aus dem Fachbereich Kunst

Jury

  • Dr. Christian Janecke (Professor für Kunstgeschichte)
  • Dr. Juliane Rebentisch (Professorin für Philosophie und Ästhetik)
  • Dr. Olga Moskatova (Professorin für Medientheorie)

Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert und geht an Paula Heinrich für »Imperativ, den Globus mit einem feministischen Planeten zu überschreiben. Versuch einer kritischen Erweiterung von Margarita Tsomous ‚planetarischen Feminismen‘«. (Betreuung: Prof. Dr. Juliane Rebentisch)

Jurybegründung

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Kunsttheorie rundgang 2025 hfg offenbach preistraeger innen   daniela kaiser  5094

Paula Heinrich

Foto: HfG Offenbach/Daniela Kaiser

Rundgangpreis 2025 der Frankfurter Künstlerhilfe

vor 2 Monaten

Die Künstlerhilfe Frankfurt e. V. hat in diesem Jahr an der HfG Offenbach zum zwölften Mal im Fachbereich Kunst einen mit 3.000 Euro dotierten Rundgangpreis ausgelobt.

Jurorin war Christiane Cuticchio (Kuratoriumsmitglied Frankfurter Künstlerhilfe).

Der Preis geht an Carla Nagel für »Ordnung taumeln«.

Jurybegründung

Es kann passieren, dass eine bestehende Ordnung, die uns bisher unauffällig begleitete, plötzlich sichtbar wird und dass sie nicht – oder nicht mehr – passt. Zum Beispiel, wenn die Welt zu Ende geht und gleichzeitig alles in gewohnten Bahnen verläuft. Eine Ordnung, durch die wir allenfalls noch taumeln können. Die Serie »Ordnung taumeln« erzählt von diesem Zustand. Die Arbeiten daraus, »In-stehenden-Autos-rumsitzen«, »Nochmal-rumdrehen-glatt-gemähte-Heide« und »Ebene-0-rum«, bestehen jeweils aus einer Tusche-Zeichnung und einem Audio-Track.

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Kuenstlerhilfe rundgang 2025 hfg offenbach preistraeger innen   daniela kaiser  5033

Carla Nagel 

Foto: HfG Offenbach/Daniela Kaiser

Rundgangpreis »fragile Gegenwarten« des Kunstvereins Mañana Bold

vor 2 Monaten

Der Rundgangpreis »fragile Gegenwarten« richtet sich an Studierende aller Lehrgebiete.  Ausgezeichnet werden Arbeiten, die unmittelbare, sinnliche Resonanz- und Erfahrungsräume eröffnen. Im Fokus stehen Konzepte, in denen Zeitlichkeit – ihre Flüchtigkeit, Vergänglichkeit und prozessuale Entfaltung – eine zentrale Rolle spielt. Dies betrifft sowohl mediale und materielle Prozesse als auch Beziehungsgefüge und die Interaktion mit dem Publikum – sei es betrachtend oder hörend.  Gefördert werden sollen experimentelle, körperlich erfahrbare und atmosphärisch dichte künstlerische Ansätze – insbesondere performative und klangbasierte Arbeiten, aber auch installative Formate und interdisziplinäre Projekte.

Dotierung: 2.000 Euro.

Die/der Preisträger_in erhält zudem die Gelegenheit, mit einem zusätzlichen Projektbudget und gemeinsam mit dem Kuratorium von Mañana Bold ein Format für das Programm des Vereins 2025/26 zu entwickeln. 

Jury

  • Aileen Treusch (Kuratorin, Galerie 3AP, Vorstand Mañana Bold)
  • Nina Queissner (Künstlerin, Vorstand Mañana Bold)
  • Linda Weiß (Künstlerin)

Der Preis geht an Fan-Yu Pu für die Performance »Wanderer Headless – Mimicry«. 

Jurybegründung

Fan-Yu Pu erhält den Rundgangpreis für die Performance »Wanderer Headless – Mimicry«, die ästhetische, theoretische und persönliche Ebenen konsequent verbindet und das Publikum aktiv in den Erfahrungsprozess einbezieht. Die Arbeit reflektiert Zeitlichkeit nicht nur thematisch, sondern realisiert sie als instabiles, prozessuales Klanggeschehen, das sich im Moment entfaltet und verflüchtigt. Durch die Verbindung von modularer Klangproduktion, körperlicher Bewegung und theoretischer Reflexion entsteht ein performativer Raum, in dem Identität als durchlässige und wandelbare Struktur erfahrbar wird. Die Arbeit zeigt ein präzises Gespür für mediale und klangliche Ausdrucksformen an der Schnittstelle von Selbstauflösung und Umweltresonanz. »Mimicry« überzeugt als künstlerisch und konzeptionell stringente Auseinandersetzung mit den Bedingungen zeitgenössischer Subjektivität.

Die Jury und Mañana Bold danken herzlich für die Vielzahl an Einreichungen und die durchweg hohe Qualität der gezeigten Arbeiten – sechs davon möchten wir an dieser Stelle besonders hervorheben:

  • Paul Benkel thematisiert in Yep, I was born in the right generation die Ambivalenz digitaler Waffentechnologie und übersetzt sie in eine performative Praxis, die technologische Faszination und gesellschaftliche Verantwortung verknüpft.
  • Nola Fischer zerlegt in An zwei Orten gleichzeitig sein performative Momente und schafft durch die Verbindung von Bild, Raum und Klang einen vielschichtigen Dialog zwischen Innen- und Außenwelt.
  • Chelsea Hartmann inszeniert mit rupture die Spannung zwischen Wachstum und Zerfall und macht biologische „Instabilitäten“ sinnlich erfahrbar.
  • Antonia Hinderegger öffnet mit der interaktiven Installation SCENT AND RECEIVE einen liminalen Raum, in dem Geruchssinn, Erinnerung und Identität in einer dunklen, geräuschgedämpften Umgebung erfahrbar werden.
  • Camie Kleins BLEACH reflektiert durch den Einsatz von Bleichen als prozessualer Geste das Spannungsverhältnis zwischen Bewahren und Auflösen. Der Kontrast zwischen industriellen Materialien und organischen Substanzen ermöglicht eine kritische Auseinandersetzung mit Spuren und Vergänglichkeit.
  • Maex aka Alexandra Kerstin Weiß Gonzalez, Diego Seipel, Barnabas Vollmer, Nadja Barthel, Panni Somody zeigen mit der Performance Bauklötze die Befreiung von gesellschaftlichen Prägungen als symbolischen Akt, bei dem ein Schutzpanzer aus Schaumstoffbausteinen abgelegt wird und das Publikum zur Selbstreflexion eingeladen wird. 

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Fragile gegenwarten rundgang 2025 hfg offenbach preistraeger innen   daniela kaiser  5177

Fan-Yu Pu

Foto: HfG Offenbach/Daniela Kaiser

Rundgangpreis Keramik der Aventis Foundation

vor 2 Monaten

Die traditionsreiche Höchster Porzellanmanufaktur ist seit 2023 Lehr- und Forschungsstandort der HfG. In diesem Kontext hat die Aventis Foundation, die auch am international ausgerichteten Residency-Programm an der HPM beteiligt ist, einen Preis für Keramik ausgelobt. Der Rundgangpreis Keramik wird 2025 zum zweiten Mal vergeben und setzt einen neuen, interessanten Fokus auf die Entwicklung der Höchster Porzellan Manufaktur unter der Ägide der HfG.

Er ist dotiert mit 4.000 Euro.

 Jury

  • Anna Nero (Künstlerin)
  • Carla Fiumara (Künstlerin, HPM-Stipendiatin)
  • Annegret Streu (Künstlerin, HPM-Stipendiatin)

Der Preis geht an Sara Mosco für »The Underground Forest«. Eine lobende Erwähung erhält Noa Bühler

Jurybegründung

Die diesjährige Auszeichnung geht an Sara Mosco, deren Installation die Jury durch das eindrucksvolle Zusammenspiel von Ort, Materialität und erzählerischer Tiefe überzeugt hat.

Die Arbeit aus gebranntem, unglasiertem Ton wirkt wie eine Sammlung archaischer Artefakte – elfenbeinfarben, roh, verletzlich. Ihre skulpturalen Elemente erinnern an Relikte aus einer anderen Zeit oder Welt, scheinbar aus der Erde gehoben oder aus einem mythischen Raum herübergeweht. Dabei oszilliert die Formensprache zwischen poetischer Zartheit und handwerklicher Präzision.

Mit großer Sensibilität fügt sich die Arbeit in den Raum ein, ohne ihn zu dominieren. Sie eröffnet vielmehr ein leises, fast meditatives Narrativ: fragil, jungfräulich, mitunter naiv – und gerade dadurch von eindringlicher Präsenz. Sara gelingt es, eine eigene Welt aufzuspannen, ohne diese vollständig zu erklären. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, sich selbst darin zu verorten, eigene Geschichten weiterzudenken.

In einer Zeit, in der vieles untergeht oder sich auflöst, schafft Sara mit ihren Formen einen Gegenentwurf – einen Raum der Hoffnung. Die Jury würdigt mit dieser Auszeichnung eine künstlerische Position, die sich mutig dem Tempo der Gegenwart entzieht und stattdessen Tiefe, Sinnlichkeit und Stille zum Ausdruck bringt und diese handwerklich präzise umsetzt.

 

Lobende Erwähnung 

Die Jury spricht Noa Bühler einen Anerkennungspreis für eine künstlerische Arbeit aus, die mit großer Klarheit und Sensibilität zentrale Fragen von Körperlichkeit, Identität und Verletzlichkeit verhandelt. Noas Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld von Schönheit und Hässlichkeit, von Stärke und Verwundbarkeit. Es ist geprägt von einer tief empfundenen Auseinandersetzung mit nicht-binären Körpererfahrungen – ohne dabei belehrend zu wirken. Vielmehr gelingt es Noa, diese komplexen Themen auf poetische, zugleich kraftvolle Weise in Material, Form und Geste zu übersetzen.

Im Zusammenspiel von Latex, Perlen, Textil und Keramik entsteht eine fragile, zugleich selbstbewusste Ästhetik.

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Keramik rundgang 2025 hfg offenbach preistraeger innen   daniela kaiser  5043

Sara Mosco mit Anna Nero (l) und Annegret Streu

Rundgangpreis Bildhauerei der Arenova GmbH – The Arenova GmbH Sculpture award

vor 2 Monaten

Der mit 5.000 Euro dotierte Rundgangpreis für Bildhauerei der Familie Wasmer ist 2025 zum dritten Mal ausgeschrieben worden. Eingereicht werden konnten bildhauerische Arbeiten und Projekte aus dem Fachbereich Kunst.

Jury

  • Carina Buktus (Kuratorin und Autorin, Portikus Frankfurt)
  • Matthias Ulrich (Kurator, Schirn Kunsthalle Frankfurt)
  • Francesca Gavin (Autorin und Kuratorin, London)

Der Preis geht an Sargon Khnu für »The Boy«.

Jurybegründung

We felt the work of Sargon Khnu was an interesting riff on the history of sculpture, while it also touched on ideas around the nuances of masculinity. The work was skillfully made, combining contemporary technological and hand finished elements, and the results had a clear level of professionalism and skill. We could see how their practice could develop, exploring the sensitivities of masculinity, identity and being human in modern culture. 

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Bildhauerei rundgang 2025 hfg offenbach preistraeger innen   daniela kaiser  5101

v.l.: Alexander Andresen, Sargon Khnu

Foto: HfG Offenbach/Daniela Kaiser

Rundgangpreis Mode der Heinmüller-Stiftung

vor 2 Monaten

Der von der Heinmüller-Stiftung geförderte Rundgangpreis Mode wird 2025 zum zweiten Mal ausgeschrieben.

Er ist dotiert mit 2.000 Euro.

Jury

  • Tobias Heiderbeigi (Modedesigner, HessNatur)
  • Daniela Göller (Kunsthistorikerin, Kulturmanagerin)

Den Preis erhält Merve Josefine König für »Wildes Western«. Lobende Erwähnungen gehen an Mattes Hartema für »Sustaining the Unsustainable« und an Luis Lambert für »Untitled«.

Jurybegründung

Alle Arbeiten haben sich auf unterschiedliche Arten auseinandergesetzt. Besonders beeindruckt hat uns das Thema Upcycling und Langlebigkeit im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Überzeugt hat auch die gesellschaftskritische Auseinandersetzung mit Mode, die ein neues Bewusstsein für Kleidung fordert.

Der Preis geht an Merve Josefine König für »Wildes Western«, die sich sowohl historisch als auch konzeptuell mit dem Thema auseingesetzt hat und die Bereiche Nachhaltigkeit, Denim, und Menswear auf überzeugende und zeitgemäße Weise miteinander verbunden hat.

Lobende Erwähnungen gehen an Mattes Hartema für »Sustaining the Unsustainable« für ganzheitliche kritische Hinterfragung der Modebranche und äußerst den äußerst relevanten Ansatz zur Kreislaufwirtschaft mit viel Potenzial. Und an Luis Lambert für »Untitled« für seine starke künstlerische Positionierung, welche die Grenzen der Mode auflöst.  

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Mode rundgang 2025 hfg offenbach preistraeger innen   daniela kaiser  5162

v.l. Heike Selmer, Merve Josefine König, Daniela Goeller, Steffen Flanze

Foto: HfG Offenbach/Daniela Kaiser

Rundgangpreis für Malerei und Zeichnung Sylvia von Metzler

vor 2 Monaten

Der Rundgangpreis für Malerei und Zeichnung ist 2025 erstmals von Sylvia von Metzler gestiftet worden.

Dotierung: 5.000 Euro

Jury

  • Franziska Nori (Direktorin Frankfurter Kunstverein)
  • Eugen El (Journalist)
  • Julia Eichler (Kuratorin MMK)

Der Preis geht an Elcin Aktag und Soyeong Jeong

Jurybegründung

Elcin Aktag zeigt zwei kleinere figürliche Bilder und ein abstraktes Gemälde. Es geht um Grenzerfahrungen. Ein Raumkampf ist formal und inhaltlich ihr Thema. Elcin Aktag überzeugte die Jury durch einen souveränen Einsatz von Material und die malerische Übersetzung ihrer Thematik.

Soyeong Jeong zeigt zwei eigenständige großformatige Bilder. Sie malt Gruppenporträts in Öl auf Leinwand. Ihre Themen sind Klimawandel, Zusammenhalt. Sie versteht ihre Bilder als Zeitdokumente.
Soyeong Jeong überzeugte die Jury durch ihren souveränen, ausgereiften Malstil.

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Malerei und zeichnung rundgang 2025 hfg offenbach preistraeger innen   daniela kaiser  4997

v.l. Soyeong Jeong. Elcin Aktag 

Rundgangpreis für Bühnenbild/Szenischer Raum

vor 2 Monaten

Der von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und der Kulturstiftung der Städtischen Sparkasse Offenbach am Main gestiftete Rundgangpreis für Bühnenbild und Szenischer Raum ist 2025 zum siebten Mal ausgeschrieben worden.

Dotierung: 3.000 Euro

Jury

  • Philip Bußmann (Bühnenbildner und Videokünstler)
  • Adriane Westerbarkey (Bühnen- und Kostümbildnerin)
  • Marietta Lüders (Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen)

Der Preis geht an Paul Dorgerloh für »Mehrere Räume und zwei Fenster«. Eine lobende Erwähnung geht an Luis Leon Benz für »Boeing 737 MAX 8«.

Jurybegründung

Die Arbeit von Paul Dorgerloh überzeugt uns durch ihre räumliche Klarheit und minimalistische Reduktion, zugleich besticht sie durch ihre vielschichtige Lesbarkeit zum Thema männlich definierte Machträume und wie diese Frauen adaptieren. Die begehbare Arbeit »Mehrere Räume und zwei Fenster« besticht durch eine vielschichtige Lesbarkeit. Schwarzer Tanzteppich bildet eine Flachdachfläche nach, auf der sich zwei Dachfenster mit Milchglas-Lichtkuppeln diagonal gegenüberstehen. Die darunterliegende Welt wird mit Licht- und Sound-Animationen in Szene gesetzt. Durch dieses Wechselspiel von oben nach unten sowie innen nach außen werden neue Ebenen und Reflexionsräume geschaffen. Das Tageslicht dringt von der Dachebene durch die Oberlichter.  Bei Dunkelheit kehrt sich der Prozess um, in dem das künstliche Licht der inneren Raume von unten nach oben strahlt. Sound und Licht antworten auf einander, dadurch wird das Bewegungsprofil der darunterliegenden Räume inszeniert. Natürliche Alltagsgeräusche, wie Flugzeug- und Autolärm, integrieren sich in die gesamte Sound-Installation, die bewusst gedämpft aufgenommen wurden, um ein Innen und außen zu verklanglichen.

Wir möchten außerdem die Arbeit »Boeing 737 MAX 8« von Luis Leon Benz lobend erwähnen. Das handwerklich herausstechende, aus Pappe konstruierte, vordere Fahrwerk steht als Requisite für einen Flugzeugabsturz. Im Ausstellungsraum auf dem Flachdach von Paul Dorgerloh wird damit gesellschaftliches und wirtschaftliches Scheitern thematisiert.

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Buehnenbild rundgang 2025 hfg offenbach preistraeger innen   daniela kaiser  5169

Paul Dorgerloh

Foto: HfG Offenbach/Daniela Kaiser

Rundgangpreis für Nachhaltigkeit

vor 2 Monaten

Bei der notwendigen Transformation hin zu einer nachhaltigen und klimagerechten Gesellschaft spielen Künstler_innen und Designer_innen eine zentrale Rolle: als die Gesellschaft gestaltende Akteur_innen schaffen sie Innovationen und Räume und verhandeln damit die kulturelle Dimension von Nachhaltigkeit.

Der zum 3. Mal ausgelobte Preis richtete sich an Studierende, deren künstlerische oder gestalterische Arbeiten die Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft thematisieren oder konkret anpacken.  Zur Bewerbung zugelassen waren abgeschlossene Arbeiten ebenso wie langfristig angelegte Projekte. Wichtig war, dass die eingereichten Arbeiten Nachhaltigkeitskriterien erfüllen:  Ressourcenbewusstsein, solidarisches Miteinander sowie Langlebigkeit/Abbaubarkeit.  Dotierung: 3.000 Euro 

Jury

  • Jury Nicola Schuldt-Baumgart (Leitung Wissenstransfer am ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt)
  • Emilie Grimm (Designerin)
  • elix Große-Lohmann (Material für Alle)

Der Preis wurde dreigeteilt. Je 1.000 Euro gehen an Song Yeon Lee und Aranza Velasco Sanchez für »GoBean«(Fachbereich Design), an Alexandros Seremis für »Ohne Titel« (Fachbereich Kunst) sowie Kira Bernauer für »ne(s)t« (Fachbereich Design). 

Jurybegründung

Kunst und Design sind seit jeher von Fragen der Nachhaltigkeit geprägt und durchdringen das Feld immer stärker. Die Preisträger_innen zeigen mit ihren Arbeiten Ebenen eines vielschichtigen und komplexen Themengebiets welches alle gesellschaftlichen Entwicklungen mit einbezieht. 

Jeweils 1.000 Euro gehen an die drei Preisträgerinnen Song Yeon Lee und Aranza Velasco Sanchez für ihren nachhaltigen Materialansatz für zirkuläre Einwegbechermanschetten aus Kaffeesatz, »GoBean«, an Alexandros Seremis für seine komplexe zweiteilige fotografische Konzeptarbeit »Ohne Titel« sowie Kira Bernauer für ihr modulares Pflanzen-, Insekten- und Vogelhabitat »ne(s)t«. Wir möchten uns bei allen Bewerber_innen bedanken und ermutigen, an ihren Projekten weiterzuarbeiten. 

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Nachhaltigkeit rundgang 2025 hfg offenbach preistraeger innen   daniela kaiser  5000

v.l.: Kira Bernauer, Aranza Velasco Sanchez

Rundgangpreis für Awareness und Empowerment

vor 2 Monaten

An der HfG ist zum neunten Mal der Awareness-Preis ausgeschrieben worden. Für alle Fachbereiche offen, konnten Arbeiten eingereicht werden, die sich inhaltlich, strukturell, formal, theoretisch, ästhetisch und/oder politisch mit dem Thema Gleichstellung und Diversität auseinandersetzen. Die Dotierung des Preises beträgt auf 3.000 Euro. Der Preis wurde von einer unabhängigen Jury vergeben.

Jury

  • Ursula Grünenwald (Kunsthistorikerin und Autorin)
  • Nadia Ismail (Direktorin Kunsthalle Gießen)

Der Awareness- und Empowermentpreis 2025 geht an Ava Leandra Kleber für »Ecolala wants to talk about the beauty of nature«. Eine lobende Erwähnung erhält Cheesoo Park für »Hand me Down«. 

Jurybegründung

Den Preis für Awaremess und Empowerment vergibt die Jury an Ava Leandra Kleber für die Videoarbeit »Ecolala wants to talk about the beauty of nature«.

In beeindruckender und stringenter Weise bearbeitet die Künstlerin die aktuellen Diskussionen um Nutzung und Zukunft von Künstlicher Intelligenz und fokussiert eine zentrale, bislang kaum beachtete Perspektive. Kleber entwickelt eine Art Bühne aus Kissen und Stoff in deren Zentrum ein Video steht. Das Video zeigt eine durch KI generierten, virtuellen Sexpuppe mit dem Namen Ecolala, der den ‚male bias‘, (männliche Voreingenommenheit) im Bereich KI-generierter (Bewegt)bilder offenbart und Sexismus in Hinblick auf weiblich gelesene Körper im Digitalen fortführt.

Der Story nach wird Ecolala von ihrem Entwickler auf einem fast nur von Männern besetzten Konferenzpodium gezwungen, über ihre Erfahrungen als Sexarbeiterin zu sprechen. Als sie stattdessen über ihre Liebe zur Natur spricht, wird sie stumm geschaltet und bleibt nackt und stimmlos auf der Bühne zurück. Virtuos ist die audiovisuelle Umsetzung, die die Widerständigkeit von Ecolala sichtbar macht, ihre aufgezwungene Rolle und Platz in der Gesellschaft hinterfragt. Klug, humorvoll und eindringlich setzt Ava Leandra Kleber Bilder, Untertitel und Stimme mit leichten Abweichungen gegeneinander laufen und hinterlässt dabei eine Spur Fragen für unsere Zukunft. Die Arbeit wirft wegweisende Fragen im Umgang mit KI auf: Welchen Subjektstatus hat eine KI-Persona? Welche Gender-Klischees dominieren das Feld der KI? Kann KI widerständig sein? Und nicht zuletzt: Gibt es Möglichkeiten der Solidarisierung zwischen Mensch und KI?

Überdies lobt die Jury ausdrücklich die Arbeit »Hand Me Downs« von Cheesoo Park, die durch ihre hohe künstlerische Qualität und die kluge Verknüpfung komplexer Themenfelder besticht. Park verbindet in dem Objekt migrantische Erfahrungen und Lebensweisen, greift das universelle menschliche Bedürfnis nach Schutz auf und schreibt intergenerationelle Traumata auf sensible und hochästhetische Weise in die verwendeten Textilien ein.

Die Jury bedankt sich bei allen Einreichenden und zeigt sich beeindruckt von der kritischen und originellen Reflexion vielfältiger gesellschaftlicher Themen.

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Ava Leandra Kleber 

Foto: HfG Offenbach/Daniela Kaiser

HfG-Rundgangpreis der FAZIT-Stiftung

vor 2 Monaten

Kommunikationsdesign, Grafikdesign/Illustration, Typografie/Type Design, Information Design und Digital Design

Die FAZIT-Stiftung fördert Wissenschaft, Forschung, Bildung und Erziehung durch die Vergabe von Stipendien und Preisen. Zum zwölften Mal wird im Rahmen des Rundgangs 2025 der Preis der FAZIT-Stiftung verliehen. Die Dotierung beträgt insgesamt 5.000 Euro. Vergeben werden ein 1. Preis mit 2.000 und zwei 2. Preisen mit jeweils 1.500 Euro. Dabei geht mindestens ein Preis in jeden der Fachbereiche Kunst und Design. 

Jury

  • Alexander Roidl (Kommunikationsdesigner, Künstler, Vertretungsprofessor Medieninformatik Hochschule Mainz)
  • Marina Kampka (Künstlerin, Grafikdesignerin, HfG-Alumna)

Mit dem Preis ausgezeichnet wurden

1. Preis mit 2.000 Euro dotiert: Luisa Mielke für »Watching You, Watching Me, Watching You«

2. Preis mit 1.500 Euro dotiert: David Paul für »MindPlace«

2. Preis mit 1.500 Euro dotiert: Paul Wontorra für »Chain of Triggers« 

Besondere Erwähnung: Nicolas Marino für »HfG Radio«

Jurybegründung

Der erste Platz geht an Luisa Mielke mit »Watching You, Watching Me, Watching You«. Das Projekt überzeugt mit der spielerischen, illustrativen Übersetzung eines gesellschaftlichen Themas in den Raum. Während ihres Nebenjobs erlebt Luisa das Mikroklima auf Spielplätzen als von Unsicherheiten und Bewertung geprägt und die dominante (elterliche) Präsenz auch als Resultat dessen. In ihrer Arbeit »Watching You, Watching Me, Watching You« transferiert sie diese Beobachtung gekonnt in lebensgroße Holzfiguren (mit beweglichen Augen) und überträgt das Thema des Umgangs mit Unsicherheiten und Bewertung auf den Schlossplatz der HfG. 

Die beiden zweiten Plätze gehen an David Paul und Paul Wontorra. Die Arbeit »MindPalaca« von David Paul testet Strategien des Gamedesigns zur Anwendung in der Therapie von Demenzerkrankungen und passt diese den Bedürfnissen der Erkrankten an. Die Anwendung stimuliert verschiedene Gedächtnisleistungen und bietet den Usern ein spielerisches Umfeld, in dem sie nicht unter Druck gesetzt werden und im besten Fall intrinsisch motiviert bleiben. Mit »Chain of Triggers« dokumentiert Paul Wontorra den künstlerischen Entstehungsprozess eines Musikstückes über einen E-Mail Verlauf und gibt so einen Einblick in die Zusammenarbeit zweier Künstler_innen. Paul ordnet dabei die Materialien konzeptuell in einem sensibel gestalteten Buchobjekt und macht die unsichtbare Arbeit visuell erfahrbar.

Besondere Erwähnung bekommt das HfG Radio Vorhaben von Nicolas Marino, der vor allem mit seinem selbstinitiierten und interdisziplinären Ansatz ein neues Element ins Hochschulleben integrieren will. 

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 v.l.:  Paul Wontorra, Luisa Mielke, David Paul

Foto: HfG Offenbach/Daniela Kaiser