Labor Kunst Keramik

Höchster Porzellanmanufaktur

Palleskestraße 32

65929 Frankfurt am Main

Luisamielkedi nf

Arbeit von Luisa Mielke

HfG Labor Kunst Keramik – Ceramic Art Lab (CAL)

Höchster Porzellanmanufaktur

Der neue Standort bietet neue Möglichkeiten. Ergänzend zu den bisherigen keramischen Arbeitsverfahren erhalten Studierende ohne zusätzliche Umwege einen Zugang in eine Arbeitswelt mit eigenen spezifischen Herstellungsstufen und -prozessen. Diese Einbindung sorgt für eine Wechselwirkung, die einerseits dafür sorgt, dass die Manufaktur als Lehr-, Lern- und Arbeitsort zukunftsweisend aufgestellt ist, und andererseits, dass die tradierten Fertigkeiten erhalten bleiben und daran mit eigenen zeitbezogenen künstlerischen Ausdrucksmitteln angeknüpft werden kann. Generell hat sich das Labor zum Ziel gesetzt, sich jeder Richtung von Keramikkunst zu öffnen.

Die Räume des Ceramic Art Lab konnten vergrößert sowie eine größere Anzahl an Arbeitsplätzen für Studierende eingerichtet werden, damit einher geht auch eine inhaltliche Erweiterung mit einem breiteren Kursangebot für den Bereich der künstlerischen Keramik.

Im CAL werden die Studierenden individuell gefördert. Im Fokus der Lehre stehen die keramische Masse und daraus folgende Arbeitsprozesse: Techniken, Brennverfahren, Oberflächengestaltungen und Präsentationsarten. Gleichzeitig wird der offene Zugang zu den anderen künstlerischen Richtungen als selbstverständlicher Bestandteil für die Entwicklung und Position von zeitgenössischer Keramikkunst betrachtet.

Wechselnde hochschulinterne oder externe Kooperationen sorgen nicht nur für fachlichen Austausch, sondern machen auch die Ergebnisse aus Lehre und Forschung einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich. Ein weiterer Baustein ist das Stipendiat_innen-Programm, das nationalen wie internationalen Künstler_innen, mithilfe der Infrastruktur von Manufaktur und Hochschule, eine künstlerische Auseinandersetzung mit Techniken und Werkstoffen ermöglicht, die einzigartig ist.

Anna penn

Arbeit von Anna Penn

Konzept – Masse – Arbeitsprozess – Ergebnis

Das CAL fördert eine praxis- und prozessbezogene sowie materialgebundene, experimentelle Vielfalt. Denken und agieren in der Keramikkunst, heißt zu entscheiden, welche Formen, Techniken und Arbeitsprozesse für das jeweilige Konzept gewählt werden. Dafür richtungsweisend ist das Material Ton, ob Steinzeug oder Porzellan – als Werkstoff, der fest oder flüssig sein kann. Der Hergang kann in den Exponaten deutlich sichtbar oder auch nur als Spuren erkennbar sein, aber er erzählt zusätzlich einiges über den Umgang, der für die Bearbeitung des Motivs oder Konzeptes entwickelt oder ausgesucht wurde. Die innere Beweglichkeit des Materials, (z.B. die Plastizität) und die Haptik stehen insbesondere mit den analog arbeitenden Kunstschaffenden in enger (fein-)motorische Beziehung. 

Parallel zu diesen körperlichen, erfahrungsbasierten Fertigkeiten, spielt der keramische 3D-Druck eine wesentliche Rolle in der zeitgenössischen künstlerischen Erforschung des Materials. Das CAL fördert bewusst die Entwicklung von 3D-Keramik-Druck in Erweiterung und Verbindung der analogen Kenntnisse.

Weiterhin werden das im keramischen Bereich entwickelte Beobachtungsvermögen, die multiple Wahrnehmung und die Gabe, komplexe visuelle Zusammenhänge zu entziffern trainiert und erweitert.

Außerdem beschäftigt sich das CAL mit der Frage nach Editionen oder Unikaten bzw. Variationen und inwiefern eine potentielle Vervielfältigung mittels Formenbau relevant ist. Hier geben Manufakturprozesse einen Einblick, welche Maßstäbe bei der Herstellung von Editionen gelten. Keramische Skulpturen als Unikate oder wenn sie (Teil-)Elemente zu umfangreicheren Raumarbeiten und Installationen sind, verfolgen wiederum eigene andere Gesetzmäßigkeiten. Temporäre Lösungen, die sogar auf konzeptbezogen Brennvorgänge verzichten, betonen zeitbezogenen Aspekte.

Die jeweiligen Generationen von Lehrenden und Studierenden verfolgen den Auftrag, die überlieferten Fertigkeiten mit ihrer zeitgenössischen künstlerischen Intention zu verbinden und sie mit neuen Nuancen voranzutreiben. Die Erweiterung und Erneuerung aller Ausdrucksmittel, die mit keramischer Kunst verbunden sind, stellen trotz der vielen Herausforderungen, die mit dem Erlangen breiten Wissens, Fertigkeiten und Erfahrungen einhergehen, eine erfüllende Aufgabe dar.

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2. Mai 2024
2 Mai 2024 Donnerstag
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