Information Design

Informationsdesign wird heute vielfach als eine junge und neuartige Gestaltungsdisziplin wahrgenommen. Allerdings lässt sich schon die prähistorische Höhlenmalerei als Informationsdesign interpretieren. Der beste Weg, Informationsdesign zu verstehen und zu erklären, geht von seiner Aufgabe aus: Vergleichsweise komplexe Informationen einfach, klar und verständlich darzustellen und so die Grundlage für ihre effektive Kommunikation zu schaffen.

Die große Beachtung, die diese Designdisziplin inzwischen findet, hängt vor allem mit den Veränderungen der Medienlandschaft zusammen: Es gibt immer mehr Kommunikationskanäle und viele neue Möglichkeiten wie z.B. Online-Plattformen, die eine Aufarbeitung von Informationen und ihre gezielte Unterfütterung mit Fakten notwendig machen. Hinzu kommt, dass unser Wissen dank boomender Wissenschaften immer vielfältiger und komplexer wird – und diese Entwicklung hat ebenfalls Rückwirkungen auf den Informationstransfer. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, den Begriff des Informationsdesign weit zu fassen: Natürlich sind etwa Grafiken zur Visualisierung statistischer Daten wichtig, andererseits kann aber auch ein Leitsystem, ein Event oder öffentliche Räume mit den Mitteln des Info Design kommunikativ bespielt werden. 
Studierende, die sich mit Informationsdesign näher befassen möchten, sollten über Basics wie Typografie oder die Regeln des klassischen Corporate Design zum Thema hingeführt werden. Maßgeblich für ein gelungenes Informationsdesign sind Einheitlichkeit und mediale Adäquanz. Darüber hinaus sind aber auch ethische Aspekte relevant: Ziel ist es, Fakten unverzerrt zu benennen und den Fokus einer Information korrekt herauszuarbeiten.

Auf handwerklicher Ebene ist es entscheidend, die passenden Mittel und Medien zur Lösung der jeweiligen Kommunikationsaufgabe zu ermitteln, die wichtigsten Informationen bereitzustellen und den Informationstransfer im Rahmen des Kommunikationskonzepts so einfach und verständlich wie möglich zu gestalten. Informationsdesign benötigt also beides: Klassische und erweiterte Design-Kompetenz sowie umfassende konzeptionelle und analytische Fähigkeiten im Hinblick auf Technologien, Medien und Gesellschaft.