Produktsprache

Ziel der an der HfG Offenbach in den 1980er-Jahren entwickelten Ansätze einer Theorie der Produktsprache ist eine besondere Verschränkung von Theorie und Praxis in der Gestaltung. Neben der theoretischen Reflexion liegt der Schwerpunkt vor allem in der Diskussion und der praktischen Überprüfung von produktsprachlichen Aspekten in konkreten Entwurfsprojekten.

Bereits im ersten Semester finden Workshops zur »Mensch-Objekt-Interaktion« statt, die für die subtile Wirkung von Gestaltung sensibilisieren. So werden Anzeichen als Hinweise für das Benutzen, den Umgang oder Gebrauch erkannt - sie wirken wie eine gestalterisch integrierte Gebrauchsanweisung. Andere Zeichen – die Symbole – verweisen über den Gegenstand hinaus auf unterschiedliche Kontexte und sensibilisieren und öffnen dafür, dass es nicht nur einen Weg gibt.

Ergänzt durch eine ebenfalls im Grundstudium stattfindende Auseinandersetzung mit formalästhetischen Aspekten der Gestaltung wird so die Grundlage geschaffen, in der Projektarbeit im Hauptstudium die ausgewählten Gestaltungsmittel zum Träger einfacher oder komplexer Bedeutungsinhalte zu machen – oft auch im Kontext von Corporate Design-Strategien und Marken. Unterschiedliche Gestaltungsthemen – von einfachen Metaphern über dekoratives Oberflächendesign oder eine mehr dem praktisch funktionalen verpflichtete Gestaltungsauffassung bis hin zu konzeptionellen Überlegungen – zeigen die Bandbreite und das unterschiedliche Interesse, mit dem sich Gestalter produktsprachlich ausdrücken können. Sich dieses Non-Verbalen Repertoires bewusst zu werden und damit immer wieder neu in die gestalterische Auseinandersetzung zu gehen, ist ein wichtiges Ziel der Ausbildung.