Projekt-mo: London

Foto: Bastian Mühlinghaus
Acht Studierende des Fachbereichs Design haben zum Abschluss des Semesterprojekts »Urbane Identität« zusammen mit Prof. Peter Eckart und den Lehrbeauftragten Dipl.-Des. Anna-Lena Moeckl und Dipl.-Des. Julian Schwarze vom 18. bis 21. September 2018 London besucht.
Die Stadt hat in den letzten Jahren eine weitreichende Veränderung ihrer Mobilitätssysteme durchlaufen: neue Verkehrsknotenpunkte wie der Oxford-Circus, sichere Fahrradschnellwege oder die PKW City-Maut prägen mittlerweile den Mobilitätscharakter. Hier zeigt sich exemplarisch, wie Veränderungen in Mobilitätssystemen angeregt und umgesetzt werden. Während in London die Veränderungsprozesse der Mobilität noch deutlich sichtbar sind, hat Kopenhagen diese Transformationsphase schon durchlaufen. Doch in London treffen Mut zur Veränderung, Gestaltungswille und Innovationen aufeinander. Hier sitzen viele Design- und Architekturbüros, die sich auf Fragen der Mobilität spezialisiert und vor Ort Projekte realisiert haben. Deren Ideen und Resultate diskutierten die Teilnehmer_innen während der viertägigen Exkursion. Dabei wurden auch eigene Seminarentwürfe reflektiert. Funktioniert mein Entwurf auch im Linksverkehr? Gibt es in London andere Lösungsansätze als im Rhein-Main-Gebiet?
Besuche bei prominenten Mobilitätsplanern und Designbüros standen auf der Agenda. Urban Design London ermöglichte einen spannenden Einblick in bereits realisierte Verkehrsprojekte, mit Fokus auf Fahrradmobilität im öffentlichen Raum. Auf einer Fahrradtour mit dem Geschäftsführer wurden die Zweirad-Projekte des Büros vor Ort erkundet. Das Fazit aller Teilnehmer_innen: Neben schwarzen Taxis, roten Bussen und der Londoner Underground, prägen nun auch Fahrräder das Verkehrsbild der Stadt maßgeblich, und das bekannte Brettspiel Scotland Yard müsste eigentlich um diese Fortbewegungsform erweitert werden.
Tony Howard, ehemaliger Leiter der Designabteilung der TFL (Transport for London), der mit seiner Transport Design Consultancy weltweit Wegleitsysteme für den schienengebundenen ÖPNV entwickelt, stand den Studierenden als Experte auf diesem Gebiet Rede und Antwort.
Die Projektberichte bei Foster+Partner gaben einen Einblick in die globalen Aktivitäten der Architekten und Ingenieure. Dort konnten die Studierenden Fragen zur Rolle der Architektur bei entstehenden Mobilitätssystemen stellen.
Höhepunkt und Abschluss der Exkursion bildete der Besuch bei Pentagram. Sascha Lobe, Professor für Typografie an der HfG und Partner des Büros in England, verschaffte den Studierenden einen Einblick in die Arbeitsräume und den Einfluss der entstehenden Arbeiten auf unseren Alltag. Das international agierende Designbüro aus Nordamerika ist bekannt für das Leitsystem der New York Subway, das sich in den letzten Jahren zu einer Bezugsgröße im Mobilitätsdesign entwickelt hat. Es wurde prägend für die Stadt New York und zählt heutzutage zur urbanen Identität der Stadt.
Great Portland Street Station
Foto: Julian Schwarze

Kings Cross
Foto: Bastian Mühlinghaus
Westminster-Station
neuer Eingang
Foto: Julian Schwarze

Die Exkursionsteilnehmer_innen
Foto: Maurice Riegeler