Bye bye Heiner!

vor 16 Tagen
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Heiner Blum

Foto: Jessica Schäfer

Die HfG Offenbach verabschiedet sich von Heiner Blum, der nach mehr als 25 Jahren als Professor im September 2025 in den Ruhestand geht.

Kaum jemand prägte in den vergangenen Jahrzehnten die Hochschule, ihr Verhältnis zur Stadt und zum Umfeld so stark wie Heiner Blum. 1998 kam der Künstler, der nach seinem Studium der Visuellen Kommunikation in Kassel als Fotograf arbeitete und Innenarchitektur in Trier lehrte, an die HfG auf die Professur für Experimentelle Raumkonzepte. Das Lehrgebiet gestaltete er frei und experimentell, Grenzgänger_innen zwischen den freien und angewandten Disziplinen sollten angesprochen, Räume aller Dimensionen erforscht werden: soziale, kommunikative und virtuelle Systeme.

In Heiner Blums Lehrgebiet sammelten sich dann tatsächlich Künstler_innen und Gestalter_innen aus den verschiedensten Bereichen, das Spektrum reichte von Malerei über Raumgestaltung und Graffiti oder Sound bis hin zu sozialer Skulptur oder Intervention. Temporäre bzw. situative Projekte wie Schmalclub, UND, xqm, Diamant oder die Interkontinentalen Gärten waren kennzeichnend für die von Blum als Hochschullehrer vorangetriebenen Projekte. In dieser Rolle war er ein Vermittler, zwischen den Menschen und der Kunst, den Studierenden und der Stadt – mit der Kommunikation als Schmiermittel.

Ideen, Offenbach zu einem besseren Ort zu machen, gingen ihm nicht aus. So gründete er bereits vor 25 Jahren zusammen mit Ata Macias und Sebastian Kahrs mit dem Robert Johnson einen in der ganzen Welt berühmten Technoclub. Viele Jahre verlieh er mit der dort veranstalteten Reihe Robert Johnson Theorie dem Hochschulwirken eine gewisse Street Credibility. Seine Aktivitäten reichten bis nach Frankfurt, mit der Initiative Raumpool zur kreativen Nutzung von Leerständen, dem Atelierhaus Basis Frankfurt oder der Diamantenbörse.

Dass er im Juni dieses Jahres für seine soziokulturellen Initiativen mit dem im Frankfurter Römer mit dem Binding Kulturpreis geehrt wurde, ist nur folgerichtig. Die 50.000 Euro Preisgeld, das verriet er in seiner Dankesrede, wird er in ein künstlerisches Projekt stecken. Außerdem wird er weiterhin mit seinem Verein Diamant Offenbach eine Plattform bilden, die Stadt, Gesellschaft, Menschen und die Absolvent_innen/Studierenden der HfG vernetzt.

Bye bye Heiner, wir wünschen dir alles erdenklich Gute!

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Heiner Blum und Team: Schmalclub »Goldküste« 2002 

Foto: Schmalclub

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Heiner Blum, Klaus Dauven und Team: Diamant »Die Strasse drucken« 2024 / Performance von Schwarzkopf 

Foto: Diamant

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Heiner Blum und Ata Macias, Gesprächsreihe »Robert Johnson Theorie« 2013 

Foto: Lena Ditlmann