
Am 12. Mai 2022 hat der Künstler Gunter Demnig vor dem Haupteingang der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach einen Stolperstein zum Andenken an Ernst Wild verlegt. Initiiert wurde die Stolpersteinverlegung von Kai Vöckler, Professor für Urban Design an der HfG in Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt Offenbach.
Ernst Wild, Jahrgang 1886, war ab 1921 in der Maschinenbauschule der Technischen Lehranstalten (Vorgängerinstitution der heutigen HfG) als Studienrat tätig. Der getaufte Jude, der über Jahre hinweg bei Behörden und in den Lehranstalten als Katholik lief, musste seine Stelle in Folge des »Arierparagraphs« der Nazis aufgeben. 1934 zog er nach Wiesbaden, wo die Familie seiner Frau lebte. Nach deren Tod heiratete Wild wieder und zog mit seiner zweiten Frau 1939 nach Hannover, wo die beiden in verschiedenen »Judenhäusern« lebten. Am 31. März 1942 wurde das Paar nach Warschau deportiert. Wild und seine Frau kamen in den Vernichtungslagern des Ostens um.
Zur Stolpersteinlegung hat Dr. Susanne Eickemeier begrüßt, bevor Historikerin und Autorin Dr. Andrea C. Hansert Einblicke in die Geschichte Wilds gab. Musikalisch begleitet wurde die Stolpersteinlegung durch das Duo Femvolk.
Mit den Stoplersteinen erinnert der Künstler Gunter Demnig an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing ins Trottoir einlässt. Inzwischen liegen Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in einundzwanzig Ländern Europas.
16.5.2022

