



Am 11. September 2006 wurden zwei Lichtinstallationen an der Hochschule für Gestaltung Offenbach (HfG) eingeweiht. Mit der Inbetriebnahme wird die Fassadenrenovierung des Hauptgebäudes mit einer ambitionierten Außenraumgestaltung zum Abschluss gebracht. Die Installationen sind ein Geschenk der »Freunde der HfG e. V.«, dem gemeinnützigen Förderverein der Hochschule. Die Mittel stammen vor allem aus den Benefizauktionen des Beratungsunternehmens Ernst&Young. Gesponsert wurde die Herstellung der Installationen durch die Firma Nordlicht, dem deutschlandweit bekannten Lichtwerbungs-Hersteller in Offenbach. Die Kosten für die Produktion in Höhe von 30.000 Euro wurden etwa hälftig je vom Förderverein und von Nordlicht getragen. Zur Einweihung sprachen der Vorsitzende des Fördervereins, Dr. Wolfgang Kappus, der Geschäftsführer der Fa. Nordlicht, Willi Jaschek und Frank Mußmann, scheidender Präsident der HfG. Erklärungen zum Konzept gab der Designer der Installationen, Daniel Zerlang-Rösch, ein Absolvent der HfG.
An die Decke über den Treppenaufstieg im Haupteingang ist nun eine Reihe aus 80 parallel angeordneten 1,5 Meter langen Leuchtstofflampen montiert. Jede Leuchtstoffröhre ist mit einem Schutzrohr versehen, in dem sich in wiederholender Reihenfolge jeweils eine rote, blaue, grüne, gelbe oder uneingefärbte Folie befindet. Zusätzlich ist jede Röhre in ihrer Helligkeit stufenlos regelbar.
Mit den so entstehenden 16 Sets in Rot, Blau, Grün, Gelb und Klar können verschiedene Farbkombinationen erzeugt und beim Betrachter unterschiedliche Farb- und somit Raumwahrnehmungen erzielt werden.Mit der Addition von Blau, Rot und Grün nimmt man beispielsweise die Mischfarbe Weiß wahr, sofern man sich unterhalb der Röhren befindet. Ein entfernter Betrachter hingegen wird verschiedenfarbige Röhren sehen. Der Ursprung des Lichts und seine anders empfundene Wirkung werden somit erlebbar. Die Mischfarbe Weiß ist dabei von einem hochwertigen Vollspektrum-Weiß zu fahlem Diffus-Licht variierbar. Bei größerem Abstand der Komplementärfarben lassen sich neben der Weiß-Gesamtwirkung auch unterschiedlich farbige Kern- und Halbschatten erzeugen.
In der Tunnelunterführung, durch die die Schlossstraße führt, wurden je 40 Leuchtstoffröhren mit 60 Zentimeter Länge als Band entlang der zwei Tunnelseiten eingerichtet. Die Straßenbeleuchtung im Tunnel, die bei Dunkelheit konstant leuchtet, ist so eingestellt, dass sie nur die Verkehrsflächen beleuchtet, während die Lichtbänder an den Tunnelseiten reine Lichtmuster ohne ausleuchtende Funktion ergeben.
Beide Installationen werden über einen DMX-Protokoll gesteuert. Über Bewegungsmelder können verschiedene Farb-Muster ausgelöst werden.
Entworfen wurden die beiden Installationen vom Lichtgestalter Daniel Zerlang-Rösch (*1965), der 1994 im Fachbereich Produktgestaltung sein Diplom erlangte. Bereits vor seinem Studium beschäftigte er sich als selbstständiger Bühnenbeleuchter mit dem Thema Licht. Heute konzipiert und realisiert er mit seinem Studio atelier deLuxe Leuchtenserien und Beleuchtungskonzepte etwa für Museen und Kirchen. Arbeiten des »atelier deLuxe« sind beispielsweise im und am Meßmerhaus und dem Unions-Gelände in Frankfurt am Main oder in den Domschatzkammern von Köln, Limburg, Würzburg, Essen und Naumburg.
Anlässlich der Einweihung wird auch ein Infofenster in Betrieb genommen, das Passanten in der Unterführung Impressionen über die Aktivitäten der HfG vermittelt. Über einen 29-Zoll-Bildschirm ist eine Auswahl von Fotografien zu den letzten vier Rundgängen seit 2002 zu sehen. In nicht-chronologischer Anordnung erhalten die Betrachter Eindrücke über das große kreative Spektrum der HfG und wie es an den Rundgängen präsentiert wird.
pm,
12.09.2006