Semesterpräsentation des Kurses »Wissenschaft ausstellen / Messel ausstellen«

Im Senckenbergmuseum wurden die Semesterergebnisse des Kurses von Sebastian Oschatz, Honorarprofessor an der HfG und Partner der MESO Digital Interiors GmbH, präsentiert. Thema war die Interaktionsgestaltung und Digitalisierung im Kontext von Ausstellungsobjekten im Naturkundemuseum.

Digitalisierung verändert die Gesellschaft, die Medien und die Wissenschaft. Insbesondere verändert sie die Konstruktion von Vertrauen. Sinnvoll eingesetzte Digitalisierung birgt überraschende Potenziale, um Forscher_innen, Vermittler_innen und Besucher_inen an einem physischen Ort zusammenzubringen, an dem sie gemeinsam Vertrauen fassen und Veränderungen anstoßen können. Was müssen Museen in Zukunft leisten, um angesichts der permanenten Verfügbarkeit (teils zweifelhafter) Informationen relevant zu bleiben? Wie kann Authentizität und Glaubwürdigkeit trotz digitaler Forschungsmethoden bewahrt werden? Und wie sieht ein sinnvoller Umgang mit digitalen Medien, Formaten und Vermittlungsstrategien aus? Auf diese und weitere Fragen galt es, im Zuge der Projektarbeit Antworten zu finden.

Den inhaltlichen Rahmen des Projekts bot die bestehende Ausstellung »Weltnaturerbe Grube Messel« im Frankfurter Naturmuseum Senckenberg. Wenig zeitgemäß aber wissenschaftlich einzigartig präsentiert sie Fossilien, die einen Einblick in die Flora und Fauna des Eozäns vor knapp 50 Millionen Jahren geben, als Hessen noch von tropischen Urwäldern bedeckt war. Mit freundlicher Unterstützung des leitenden Forschers Dr. Stephan Schaal konnten sich die vierzehn Studierenden der wissenschaftlichen Bedeutung der Ausgrabungsstätte und ihrer Funde nähern und aktuelle digitale Vermittlungsformate erarbeiten.

Am Ende des Kurses stehen fünf konkrete Vorschläge, wie die Ausstellung durch die Verbindung von authentischen Originalobjekten und interaktiven Systemen neu gestaltet werden könnte.

27.02.19