BKM vergibt den Deutschen Kurzfilmpreis 2004
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Christina Weiss, wird am 4. November 2004 in Berlin den Deutschen Kurzfilmpreis 2004 verleihen.
Filmpreise in Gold werden vergeben für Spielfilme mit einer Laufzeit bis 7 Minuten und von mehr als 7 Minuten bis 30 Minuten Laufzeit, für Animationsfilme und für Dokumentarfilme mit einer Laufzeit bis 30 Minuten. Die Kurzfilmpreise in Gold sind mit einer Prämie bis zu jeweils 30.000 Euro verbunden. Im Zusammenhang mit dem Deutschen Kurzfilmpreis kann ein fakultativer Sonderpreis für Filme mit einer Laufzeit von mehr als 30 bis 78 Minuten Laufzeit vergeben werden, der mit einer Prämie bis zu 20.000 Euro verbunden ist.
Aus 224 Filmvorschlägen sind von den Jurys Deutscher Kurzfilmpreis (Spielfilm) und Deutscher Kurzfilmpreis (Animations- u. Dokumentarfilm/Sonderpreis) insgesamt 10 Filme nominiert und der Sonderpreis vergeben worden. Mit der Nominierung ist eine Prämie bis zu jeweils 12.500 Euro verbunden. Die Nominierungsprämie wird auf den Filmpreis in Gold angerechnet.
Zu den Nominierungen gehört der 11-minütige Film „True“ von Tom Tykwer über die Liebe zwischen einer Schauspielerin und ihrem blinden Freund. Den Sonderpreis bekommt der Film „Die Daumendreher“ von Alexandra Gulea, teilte Weiss am Dienstag in Berlin mit.
Die Jury Deutscher Kurzfilmpreis (Spielfilm) entschied in der Zusammensetzung Werner Schneider-Quindeau, Frankfurt/Main (Vorsitzender, Pfarrer und Filmbeauftragter der EKD), Robin Mallick, Dresden (Filmfest Dresden), Evelyn Schmidt, Berlin (Regisseurin) und Arnold Vaatz, Dresden/Berlin (Mitglied des Deutschen Bundestages). Die Jury Deutscher Kurzfilmpreis (Animations- u. Dokumentarfilm/Sonderpreis) setzte sich wie folgt zusammen: Detelina Grigorova-Kreck, Wiesbaden (Vorsitzende, Produzentin), Iris Bernhard, Regensburg (Filmverleih), Hans-Werner Bertl, Solingen/Berlin (Mitglied des Deutschen Bundestages), Dr. Lars Henrik Gass, Köln (Int. Kurzfilmtage Oberhausen)und Elfi Mikesch, Berlin (Regisseurin, Kamerafrau).
Zu den Kandidaten bei den Spielfilmen mit einer Laufzeit bis 7 Minuten gehören „Full stop“ (Caspar Arnhold) und „Trumpet for love“ (Carsten Aschmann). Bei den Spielfilmen mit einer Laufzeit zwischen mehr als 7 und 30 Minuten Laufzeit konkurrieren „Abhaun!“ (Christoph Wermke), „Im Labyrinth“ (Barbara Miersch) und „Zur Zeit verstorben“ (Thomas Wendrich) sowie Tykwers „True“.
Bei den Animationsfilmen mit einer Laufzeit bis 30 Minuten sind „3.48 EUR/min.“ (Michel Klöfkorn) und „Lucia“ (Felix Gönnert) im Rennen. In der Sparte Dokumentarfilm mit einer Laufzeit bis 30 Minuten sind „Living a beautiful life“ (Corinna Schnitt) und „Nome road system“ (Rainer Komers) nominiert.
3.48 €/min. ist Bestandteil des längeren, gerade entstehenden Projekts Die Symphonie des Überflusses, das von der Hessischen Filmförderung (HFF) mit 14.000 Euro gefördert wurde.
In Klöfkorns Symphonie des Überflusses schieben entspannte Kunden ihren Einkaufswagen durch den Supermarkt. Auf einem Ausflugsdampfer ordnen Senioren ihre Tablettensortimente bei Kaffee und Kuchen. Managerinnen in Luxuslimousinen geben sich hinter dem Steuer Yogaübungen hin. Ihre Blicke verraten nichts. Doch um sie herum gerät die bunte Wohlstands-Warenwelt ins Tanzen: Digital animierte Produkte, Mobiltelefone, Autoreifen und Medikamente schweben als undurchdringliche Wolke um die ahnungslosen Konsumenten. Ein Film über den Aufstand der Dinge.
Michel Klöfkorn, Jahrgang 1967, studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach Malerei, Zeichnung und Film. Seit 1997 hat er sich einen Namen als Regisseur von Animationsfilmen und von Musikvideos gemacht. Er wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Musikvideopreis Oberhausen 1999 und dem Hessischen Filmpreis 2000.
„3.48 €/min.“
Hersteller: Michel Klöfkorn, Frankfurt /Main
Regie u. Drehbuch: Michel Klöfkorn
Laufzeit: 5 Minuten
Die Warenwelt verselbständigt sich und führt ein äußerst lebendiges Dasein. Das Video bedient sich der Techniken des Produktdesigns und der Werbung und macht deren Einfluss in der Konsumgesellschaft deutlich.
Weitere Informationen unter www.bundesregierung.de.
ug