In Zeiten der Pandemie wird von den Bürger_innen erwartet, sich zu isolieren und – soweit es geht – zuhause zu bleiben. Was ist aber mit den Menschen, die kein zuhause haben? Obdachlosenheime sind überfüllt, Menschen wurden frühzeitig aus der Haft entlassen und auch Krankenhäuser sowie Psychiatrien waren während des Lockdowns zurückhaltend mit der Aufnahme von Menschen.

In diesem Kontext ist die Arbeit »Cage« entstanden. In einer Intervention am Ostbahnhof wurde ein Stahlkäfig an eine Plakatwand montiert. Ein absolut lebensfeindlicher Rückzugsort an einer Konstrukt, die einzig und allein für den Zweck erschaffen wurde, Werbung für die Konsumgesellschaft zu tragen. Das blaue Licht im Käfig nimmt Bezug auf die Beleuchtung in den Frankfurter U-Bahn Schächten, die die Venen des Menschen unsichtbar macht, um intravenösen Drogenkonsum zu verhindern. 

Der amerikanische Philosoph und Medientheoretiker Alan N. Shapiro schreibt über diese Arbeit: 

»Christos’ cage is a space that contradicts space as we know it. It places into question our assumptions about what architectural space is: the cage offers no warmth or protection, no private sphere or personal safety. It is a space that disregards all human needs. The blue light that is built into the cage causes biological features that make us distinctly human to disappear – our veins are rendered invisible. The cage as space is inhuman. The cage is a commentary on advertising. Advertising is revealed as viscerally inhuman. The cage brings to our awareness the unpleasant truth we do not wish to know. This is the “truth” conveyed by the billboard and Christos’ architectural-artistic extension of it, that advertising truth is a lie, a hyper-lie become truth, a hyper-truth become lie, a hyper-reality beyond the epistemology of truth and lies.«
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Window_404 ist ein Kunstraum am Offenbacher Hafen, betrieben von Studierenden des Lehrgebiets Elektronische Medien (Prof. Alex Oppermann) der HfG Offenbach.