Offenbachs Technische Lehranstalten

vor 4 Jahren
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Die Technischen Lehranstalten Offenbach am Main 1902–1933.

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Die Technischen Lehranstalten Offenbach am Main 1902–1933. Eine Annäherung

Herausgeber: Prof. Dr. Kai Vöckler, HfG-Stiftungsprofessor für Kreativität im urbanen Kontext und Christian Welzbacher, Publizist

Noch ein Bauhaus vor dem Bauhaus? Erneut ein Schatz der Moderne – lange übersehen, jetzt gehoben? Als Außenstelle der Darmstädter Künstlerkolonie baute der kuntsinnige Großherzog Ernst-Ludwig ab 1902 die »Technischen Lehranstalten« in Offenbach am Main aus: als Innovationsschmiede der lokalen Gewerbeproduktion – vier Schulen in einer: Handwerk, Kunstgewerke, Maschinenbau und Architektur. 1908 kam als neuer Direktor Hugo Eberhardt, ein Protagonist der deutschen Werkbund-Reformbewegung. Er machte die Schule zu einer der modernsten deutschen Ausbildungsstätten ihrer Art: ein Musterunternehmen der Kunstgewerbereform und der frühen Moderne, vergleichbar mit Henry van de Velde in Weimar, Hans Poelzig in Breslau oder Peter Behrens und Wilhelm Kreis in Düsseldorf.

Die Publikation »Die Technischen Lehranstalten Offenbach am Main 1902–1933.« nähert sich den Technischen Lehranstalten als Gesamtphänomen des künstlerischen und wirtschaftlichen Aufbruchs in die Moderne. Sie spannt den Zeitraum vom Darmstädter Jugendstil über den Neuklassiszismus der Jahre um 1910 hin zum Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit der 1920er Jahre: Metall- und Holzgerät, Lederwaren, Malerei, Bildhauerei, Architektur, »künstlerische Frauenarbeit« (Sticken und Modeentwurf), Buch- und Schriftkunst eröffnen einen ganz eigenen Kosmos.

Ein ausführlicher Einführungsessay setzt den Rahmen. Zahlreiche eingängige Porträts widmen sich berühmten Lehrern (darunter Dominikus Böhm und Walter Schwagenscheidt, Ludwig Enders, Ignatz Wiemeler, Isolde Czobel und Rudolf Koch), Mäzenen und vor allem: den Objekten. Eine Tour de force durch die Offenbacher Moderne: vom Sofakissen über das Portemonnaie, vom Interieur über das Haus bis zum Städtebau. Eine künstlerische Fotostrecke des HfG-Absolventen Malte Sänger betrachtet die Zeugnisse aus heutiger Sicht.

Herausgeber sind Prof. Dr. Kai Vöckler, Stiftungsprofessor für Kreativität im urbanen Kontext an der Offenbacher Hochschule für Gestaltung (der Nachfolge- institution der »Technischen Lehranstalten«) und Christian Welzbacher, Publizist und Spezialist für die Kultur des 20. Jahrhunderts. Die Publikation entstand in Kooperation mit dem Haus der Stadtgeschichte, dem Klingspor-Museum, dem Deutschen Ledermuseum und dem Institut Mathildenhöhe Darmstadt. Zu den Autoren zählen die Direktoren der vier Häuser und weitere Experten. Gestaltet wurde die Publikation durch den HfG-Studenten Michel Bütepage (betreut von Sascha Lobe, Professor für Typografie an der HfG).

07.07.20

Preis: 29 Euro

ISBN: 978-3-89986-333-8

Sprache: Deutsch

Erscheinungsjahr: 2020

Seiten: 256

Einband: Softcover

Abbildungen: 153 Abb. in s/w und Farbe

Format: 16,5 x 23,5 cm

EAN: 9783899863338

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