22 September bis 15. Oktober 2023

zurückGEHEN oder hierBLEIBEN. HEIMAT?

Bildschirmfoto 2023 09 13 um 09 28 41

zurückGEHEN oder hierBLEIBEN. HEIMAT?

In Zeiten von Krieg, Flucht und Vertreibung

Im Produktionshaus NAXOS feiert das Stück »zurückGEHEN oder hierBLEIBEN. HEIMAT?« am 22.09. seine Uraufführung. Als Dramaturg und Co-Regisseur war dabei der HfG-Student Florian Schongar tätig, für die Videoprojektionen zeichnet sich Nikita Bazin verantwortlich. 

Mit der ungewöhnlichen aber zeitaktuellen Fragestellung setzt das Theater Willy Praml seine Theaterarbeit mit Geflüchteten fort, die 2016, dem großen Flüchtlingsjahr der Gegenwart, mit KLEISTs ERDBEBEN IN CHILI begonnen und in den Jahren danach mit weiteren Theateraufführungen wie LESSINGs NATHAN und dem ARABISCHEN RÖSSL, einer arabisierten Fassung der vielleicht »deutschesten« aller deutschen Operetten IM WEISSEN RÖSSL AM WOLFGANGSEE mit der gleichen Gruppe von hauptsächlich syrischen Geflüchteten fortgesetzt hat.

Nach fast schon einem Jahrzehnt in Deutschland, fern von der HEIMAT SYRIEN, stellt sich immer drängender die Frage, mit der das neue Projekt betitelt wurde und lässt die Darsteller_innen sich zurückerinnern an ihr ursprüngliches Zuhause. An die Zeiten vor und nach dem Krieg, an den Moment, in dem die Entscheidung gefallen ist, die Heimat endgültig zu verlassen, an Erlebnisse, die sich in ihre Biographien eingegraben haben, und an das, was seither passiert ist: Ankunft, sich Zurechtfinden, einen Arbeitsplatz finden oder einen Praktikumsplatz, Studienplatz oder eine Lehrstelle usw., bis sich einem die Frage aufdrängt: »Bleibe ich hier – für immer!? Ist Deutschland jetzt meine HEIMAT? – meine zweite – Oder: Gibt es in unseren Zeiten überhaupt HEIMAT? In Syrien, wo wir bisher immer zuhause waren, hat sich doch politisch – was uns zur Flucht veranlasst hat – gar nichts Gravierendes verändert?«

Mit Biographie-Erforschungen und szenischen Animationen wurden Bilder und Texte für die Bühne gesucht, um sich mit solcherart universaler Kulturarbeit verständlich zu machen und somit einen bewusst machenden, ja vielleicht sogar heilenden Prozess anzustoßen.

Premiere

22. September 2023, 20 Uhr 

Weitere Termine

23.9.–15.10.2023

Theater Willy Praml

Waldschmidtstraße 19
60316 Frankfurt

Regie, Dramaturgie, Stückfassung 

Willy Praml, Florian Schongar, Tobias Winter

Workshops Schauspieltechnik 

nach Jacques Lecoq, Leitung Didier Doumergue

Regieassistenz 

Muawia Harb

Musik 

Gregor Praml (musikalisches Arrangement auf Basis der Großen C-DUR Sinfonie von Franz Schubert)

Kostüme 

Paula Kern

Kostüm (für die Figur des Angelus Novus)

Merit Schongar

Lichtdesign

Simon Möllendorf

Sprech- & Gesangstraining

Brigitte Leistikow

Video 

Nikita Bazin

Graffiti 

Gündem Gözpinar

Regiehospitanz 

Tainah Jopp

Mit

Baha Basha, Kasem Al Wadi, Alaaeddin Altürk, Antoine Deeb, Hebaallah Kouli, Fadl Martini, Viviane Saleh, Omar Yaghmour