Prof. Dr. Christian Janecke: Geschlossene und offene Verwandlung

Ob Zuschauer soeben noch eine Waldeslichtung, nach kurzer Verdunklung aber bereits einen Palastvorhof erblicken (geschlossene Verwandlung), oder ob sich der Umbau der Bühne gemächlich und vor ihren Augen vollzieht, ja währenddessen vielleicht sogar weiter gespielt wird (offene Verwandlung) – es sagt einiges über das Verhältnis der Bühnenkünste zur Illusion. Doch wenn nun die Theatergeschichte hier auch manche Ausprägung kennt, so gründet das Problem doch nicht im Theater. Vielmehr gilt es sich zunächst aufVerwandlung überhaupt, auch auf Veränderung in kulturhistorischer Perspektive zu besinnen. Erst von dort aus klären sich gewisse Paradoxien des Themas im Hinblick auch auf die heutige Bühne und Performance.