Hochschulpakt 2026–2031 unterzeichnet
Pressemeldung: 17. Juli 2025
Am 17. Juli 2025 haben die Präsentinnen und Präsidenten der 14 hessischen Hochschulen den neuen Hochschulpakt im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur unterzeichnet – mit Protestnote, weil die massiven Kürzungen von rund einer Milliarde Euro den Hochschulen in sechs Jahren fehlen werden. Mindestens 10 Prozent Einsparungen pro Jahr bedeutet das auch für die Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach.
HfG-Präsidentin Prof. Dr. Brigitte Franzen findet klare Worte: »Das ist eine Kürzung, mit der man ein Land nicht in die Zukunft entwickeln kann. Sie führt zu massiven Beeinträchtigungen, insbesondere im Personalbereich.« HfG-Kanzlerin Dr. Susanne Eickemeier ergänzt: »Der Hochschulpakt nimmt uns Gestaltungsmöglichkeiten, und zwar in ganzer Breite in Lehre, Forschung und Verwaltung.«
Der Hochschulpakt schränkt die Entwicklung der HfG Offenbach massiv ein. Weniger Geld heißt: weniger Studienangebote- und Lehrangebote, weniger Forschung, weniger Personal. Dabei sind es gerade auch die Kunsthochschulen, die durch ihre Ausbildungsangebote die Zukunft entscheidend mitgestalten und die mit ihrer Forschung zur Lösung großer gesellschaftlicher Fragen beitragen.
Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine der wachstumsstärksten Branchen und mittlerweile der zweitgrößte Wirtschaftssektor der Bundesrepublik. Rund 2 Millionen Erwerbstätige sind hier beschäftigt. Sie stehen für wirtschaftliche und konzeptuelle Dynamik in einem »Land der Ideen«. Ihr Nachwuchs wird an der HfG Offenbach ausgebildet.
Gemeinsame Erklärung der 14 beteiligten Hessischen Hochschulen zum Hessischen Hochschulpakt 2026-2031
Die unten genannten Hochschulpräsidien haben den Hessischen Hochschulpakt 2026- 2031 heute unterzeichnet. Wir möchten jedoch betonen, dass unsere grundsätzliche Kritik, die wir bereits in den Verhandlungen geäußert haben, weiterhin besteht. Daher geben wir die folgende Erklärung zu Protokoll:
Wir gehen davon aus, dass die Regelungen des Hochschulpakts 2026-2031 die finanzielle Grundsicherung und Entwicklungsfähigkeit unserer Hochschulen gefährden. Aus diesem Grund sprechen wir uns gegen die vorgesehenen finanziellen Kürzungen und den strukturellen Abbau des hessischen Hochschulsektors aus.
Positiv bewerten wir, dass das Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur konsequent Einzelprogramme in seinem Einflussbereich in ein neues Sockelbudget überführt hat, was einen deutlichen Bürokratieabbau und mehr Flexibilität ermöglicht.
Wir unterzeichnen den Hochschulpakt, um im Rahmen unserer Gesamtverantwortung als Präsidien planbare Mindestressourcen zu sichern.
Damit gewährleisten wir, dass die Aufgaben und Herausforderungen in Forschung, Lehre, Kunst und Transfer – trotz der tiefgreifenden Einschnitte – so gut wie unter diesen Umständen möglich bewältigt werden können.
Wir unterzeichnen den Pakt insbesondere im Vertrauen auf die zugesagte Verhandlungsaufnahme im Falle eines wirtschaftlichen Aufschwungs. Wir erwarten, dass im Zuge einer Erhöhung der dem HMWK zugewiesenen Mittel eine adäquate Partizipation der Hochschulen zeitnah erfolgt.