Plakat scan scroll surf hoeller

Scan Scroll Surf. Videoproduktion im postdigitalen Kontext

Vortrag von und Austausch mit Christian Höller, Kunstkritiker

​Seitdem bewegte Bilder vorwiegend digital hergestellt werden, hat sich auch ihre Ästhetik maßgeblich zu verändern begonnen. Anhand exemplarischer Arbeiten aus den letzten Jahren soll den Grundzügen dieser neuen Ästhetik nachgegangen werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die von den entsprechenden technischen Prozessen abgeleiteten Motive des Scannens, Scrollens, Surfens und Kopierens. Untersucht wird, wie sich Virtualitäts- und Realitätsanmutung in solcherart produzierten Bildern immer mehr mischen; inwiefern diese Mischung eher zu einer Verflachung als zu einer Anreicherung der Wahrnehmung führt; und ob die zunehmende Entmaterialisierung der Bildinhalte auch eine Nivellierung kritischen oder historischen Bewusstseins nach sich zieht. Übergreifend geht es dabei um die Frage, was passiert, wenn Bilder sich immer mehr aus anderen Bildern speisen. Welchen neuen Charakter nimmt Referenzialität in diesem Zusammenhang an? Und schließlich: Wohin steuert eine Bildproduktion, für die das Internet zur vorrangigen Quelle wird, während der ontologische Status ihrer Erzeugnisse immer fragiler anmutet?

27. April 2016, 10–12:30 Uhr

HfG Geleitstraße 103
​Raum Gunter Reski