Rundgangpreise 2017

vor 7 Jahren

Zum 20. HfG-Rundgang wurden im Rahmen der Eröffnungsfeier 9 Preise vergeben. 

DAAD-Preis 2017 für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender

vor 7 Jahren

Auch in diesem Jahr wurde wieder der seit mehr als zehn Jahren vergebene DAAD-Preis im Rahmen des Rundgangs vergeben. Der Preis soll dazu beitragen, den großen Zahlen ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen Gesichter zu geben und sie mit Geschichten zu verbinden. Damit wird deutlich, dass jeder einzelne ausländische Studierende ein Stück von Deutschland in seine Heimat mitnimmt und etwas von sich in Deutschland lässt – eine Bereicherung für beide Seiten. Die Mittel stammen vom Deutschen Akademischen Austauschdienst in Bonn (DAAD). Den mit 1.000 Euro dotierten Preis erhielt in diesem Jahr Alla Zakiullina genannt Alla Poppersoni. Sie stammt aus Russland und studiert im 8. Fachsemester im Fachbereich Kunst, Schwerpunkt Elektronische Medien.

Begründung
Die Begeisterung und das Engagement am Forschen und Experimentieren ist eine von Allas wesentlichen Charakterzügen. Sie arbeitet an neuen ästhetischen Ausdrucksformen und setzt diese in ihren Projekten um und stellt darin gesellschaftliche Bezüge her, die im Einsatz und der Erforschung, insbesondere neuer Technologien, unabdinglich sind. Eine wissenschaftliche und analytische Vorgehensweise ist elementarer und belegbarer Bestandteil der Arbeit von Alla Poppersoni. Ihr selbstgewähltes Forschungsfeld erstreckt sich auf die verschiedenen Bereiche elektronischer Medien und deren Darstellungsformen, die sie im Feld digitaler Kunst, performativer und sprachlicher Ausdrucksformen untersucht und präsentiert. Darin arbeitet sie strukturiert und fundiert. Von der Konzeptentwicklung bis hin zu Ausführung behält sie stets das Gesamtheitliche im Fokus und führt ihre Projekte stets erfolgreich bis zur Präsentation. Teil von Alla Poppersoni Arbeit ist auch das Knüpfen von Netzwerken als integratives Element ihrer Arbeit. Dabei ist bemerkenswert, wie gut vernetzt sie ist und wie gut sie ihre Persönlichkeit in diesem Zusammenhang einbringen kann.

Alla Poppersoni Arbeitsweise und Auftreten ist fortschrittlich, offen und netzwerkbildend. In dem Kunst-Musik-Performance-Projekt BBB_, das sie 2016 zusammen mit einem Mitstudenten gründete, vereint sich diese Art der digitalen Präsenz zu einem Kunstwerk. Die öffentlichen Aufritte von BBB_ sind die Symbiose.

Sie ist treibende Kraft der selbstinitiierten Forschungsgruppe »Internet TBD«, die sie zusammen mit einem Kommilitonen im Rahmen des Studiums an der Hochschule gegründet hat. »Internet TBD« hat sich der Erforschung neuer digitaler und künstlerischerer Perspektiven verschrieben. Hierzu entstanden Arbeitsgruppen in denen Gastredner_innen eingeladen wurden und Veranstaltungen zu verschiedenen Themen initiiert wurden. 

Allas künstlerische und performative Darstellungsweise sind Beleg für die Begeisterung und die Konsequenz mit denen sie sich ihren Projekten widmet. Alla Poppersoni tritt für und in ihren Arbeiten stets mit Überzeugung und Ausdruck ein. 

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Preisträgerin Alla Poppersoni

Foto: HfG / Laura Brichta

Rundgangpreis für Designtheorie

vor 7 Jahren

»Zum Rundgang 2017 ist zum dritten Mal im Fachbereich Design der Rundgangpreis Theorie für Studierende verliehen worden, der herausragende Arbeiten im Theoriebereich des Fachbereichs Design auszeichnet. Der mit 2.500 Euro (je 1.000 Euro, 500 Euro für das Essay) dotierte Preis wurde vom Designreport und vom Fachbereich Design gestiftet.

Die Jury bestand aus: Prof. em. Dr. Bernd E. Bürdek (ehemaliger Professor für Designtheorie an der HfG), Prof. Dr. Petra Eisele (Hochschule Mainz), Wiebke Lang (Chefredakteurin designreport), Andreij Kupetz (Hauptgeschäftsführer Rat für Formgebung)

Ausgezeichnet wurden (je 1.000 Euro) Lina Wullenweber und Pia Scharf für ihre Diplomarbeiten sowie für das Essay (500 Euro) Felix Kosok.

Jurybegründungen
Lina Wullenweber: »Das Schicksal Analoger Anzeichen. Hyperdesign Im Digitalen Zeitalter in lernfähigen Produktsystemen«
Diplomarbeit
​Betreuer: Prof. Dr. Martin Gessmann

In der Arbeit von Lina Wullenweber geht es um das Schicksal analoger Anzeichen im digitalen Zeitalter. Muss uns der Gegenstand nicht anzeigen, wie er bedient wird, wenn die Dinge smart werden? Braucht es noch Griffe, Drücker, und Hebel, wenn der Gegenstand irgendwann autonom handelt? Ist es nicht jetzt schon so, dass Hinweise auf Handhabung im Grunde schon ein Zeichen sind von Hyperdeisgn? Diese Fragen stellt sich Lina Wullenweber und gibt erstaunlich nüchterne und radikale Antworten. Irgendwann sind die Anzeichen alle Verschwunden. Und das Design kümmert sich darum, wie die Dinge lerne, wie wir gerne hätten, dass sie sich selbst bedienen.

Pia Scharf: »Gestaltung im frühen 21. Jahrhundert. Was wir von Science-Fiction heute grundsätzlich lernen können«
Diplomarbeit
Betreuer: Prof. Dr. Martin Gessmann

Pia Scharf hat sich die Frage vorgenommen, was Design von der Gestaltung im Science-ficition lernen kann. Erstaunlicherweise wenig, wenn es darum geht, die dort vorgestellten Produkte und Lösungen irgendwann einmal umzusetzen. Erstaunlich viel dagegen, wenn man auf die Strategien schaut, die schon für die Autoren der Science-fiction-Literatur, Filme und Comics einen Leitfaden in die Zukunft ausspinnen.

Felix Kosok: »Das Weltverbesserungs-Mantra«
Essay
​Betreuer: Prof. Dr. Klaus Klemp

Felix Kosok verfasste ein ebenso belesenes wie intelligentes Essay über den Weltverbesserungsanspruch im Projekt der Gestaltungsmoderne mit eigenem Impetus. Dabei stellt er vor allem die universalistischen Ansprüche des Bauhauses oder des Silicon Valley in Frage. Seine Schlussfolgerung lautet: „Wirkliche Weltverbesserung braucht keine Utopien im Großen. Diese und der ganze Hype um sie stehen der eigentlichen Verbesserung nur im Weg. Design spielt bei dieser moderateren Art von Weltverbesserung eine wichtige Rolle. Denn gutes Design kann uns vor Augen führen, dass die Dinge anders sein könnten, als sie es gerade sind – und eben auch besser. Eine Verbesserung ohne festes Ziel ist vielleicht eine bescheidenere Art der Verbesserung, aber sie bleibt offen für Korrekturen und Neuanfänge.

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Preisträger Felix Kosok

Foto: HfG / Laura Brichta

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Preisträgerin Pia Scharf

Foto: HfG / Laura Brichta

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Preisträgerin Lina Wullenweber

Foto: HfG / Laura Brichta

Rundgangpreis für Kunsttheorie

vor 7 Jahren

Der Theoriepreis im Fachbereich Kunst ist in diesem Jahr das zweite Mal ausgelobt worden. Die Diplomkonferenz Kunst würdigt damit die beste schriftlich-theoretische Diplomarbeit. Als Preis ist die Publikation dieser Arbeit vorgesehen. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert.

Jury: Diplomkonferenz Fachbereich Kunst

Ausgezeichnet wurden Amelie Lihl für »Zukunft Postkapitalismus. Akzelerationismus im Dialog mit Star Trek« (betreut von Prof. Dr. Marc Ries) und

Dominik Keggenhoff »Rebooting Lara Croft. Selbstreferentialität im Computerspiel und die Grenzen der Repräsentation« (betreut von Prof. Dr. Juliane Rebentisch).

Auszüge aus den Gutachten als Jurybegründung

Amelie Lihl

In dieser Arbeit werden zwei Phänomene miteinander kontrastiert, die aus völlig konträren Herkünften – Kulturindustrie hier, Philosophie dort – ähnliche Ziele formulieren. Dies ist plausibel, doch neu ist es allemal, und Amelie Lihl hat es gemacht, und das mit Bravour. Auf der einen Seite der seit einigen Jahren in der europäischen Diskurslandschaft ein politisch-ästhetisches – über alle Traditionalismen erhabenes – futuristisches Programm proklamierende Akzelerationismus. Auf der anderen, das seit 1966 zuerst als Fernsehserie, dann als serieller Kinofilm bekannte Science-Fiction Epos Star Trek, in welchem stets von neuem Neue Welten am Rande des Universums erforscht und die Vision einer besseren Zukunft in allen Registern durchgespielt wird. In 5 Kapiteln präsentiert Lihl in einer fließenden Vergleichsdramaturgie die Zusprüche, Asymmetrien und das teils gemeinsame Scheitern der beiden Futurismen. Die präzisen Analysen thematisieren die besondere Zeitlichkeit, die Konturen einer postkapitalistischen Gesellschaft, die Technikfetischismen, die Rolle der Natur und der Geschlechter in Serie und Theorie. Dabei steht der Autorin ihr fundiertes Fan-Wissen der Serie ebenso zur Seite, wie die Bereitschaft, sich umfassend in die korrespondierenden Texte einzulesen und mit den Argumenten des Akzelerationismus wie der Science-Fiction Literatur souverän zu arbeiten. Die Kapitel sind fast durchwegs im Mit- und Gegeneinanderhalten der Positionen in eigener Theoriesprache sachlich und eloquent formuliert. Amelie Lihl hat eine Theoriearbeit vorgelegt, die in einer völlig eigenständigen Weise eine komplexe Vergleichsstudie entwirft, dabei wesentlich auch von einem kritischen Grundimpuls getragen wird, der die beiden Lager nicht schont und den Leser, die Leserin sicherlich klug-erweitert entlässt.

Dominik Keggenhoff

In Auseinandersetzung mit dem Computerspiel Tomb Raider entwickelt Dominik Keggenhoff in seiner theoretischen Diplomarbeit nichts weniger als eine kleine Theorie des Computerspiels. Auf ebenso unterhaltsame wie elegante Weise wird das Computerspiel medientheoretisch eingeordnet und im Blick auf das Verhältnis von Erzählung und Spielemechanik diskutiert. Dabei gewinnt Dominik Keggenhoff eine theoretische Perspektive, die den Einstellungen und dem Investment der Spieler_innen weit mehr Gewicht gibt als dies in der bisherigen Forschung der Fall ist. Diese Perspektive gibt ihm überdies auch einen Schlüssel zu der Frage in die Hand, ob, und wenn ja, in welcher Hinsicht Computerspiele Kunst sein können. Zwischen dem Computerspiel und seinen Spieler_innen bleibt nach Keggenhoff nämlich grundsätzlich ein Raum offen, der immer wieder neu durch affektiv-imaginative Besetzungen seitens der Spieler_innen geschlossen wird. Es kann jedoch auch Momente geben, in denen dieser Raum den Spieler_innen im Moment ihres Spiels selbst bewusst wird. Statt solche Momente als zu überwindendes Problem zu verstehen, sind sie für Keggenhoff „Momente des Kunsthaften“ im Computerspiel. Man könnte zu Keggenhoffs Arbeit noch sehr viel mehr sagen; um es hier aber kurz zu machen: Es handelt sich hier um eine kleine, leichtfüßig daherkommende, aber sehr klug argumentierende und in ihren Implikationen für eine Theorie und Ästhetik des Computerspiels weitreichende – eine preiswürdige – Arbeit. Wir gratulieren! 

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Preisträgerin Amelie Lihl

Foto: HfG / Laura Brichta

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Preisträger Dominik Keggenhoff

Foto: HfG / Laura Brichta

Rundgangpreis 2017 der Frankfurter Künstlerhilfe

vor 7 Jahren

Die Künstlerhilfe Frankfurt e. V. hat in diesem Jahr an der HfG Offenbach zum fünften Mal im Fachbereich Kunst einen mit 2.000 Euro dotierten Rundgangpreis ausgelobt. Der Preis wurde im Rahmen der Eröffnung des Rundgangs auf dem Schlossplatz verliehen. Die Jury bestand aus Anne-Marie Beckmann (Kuratorin Art Collection Deutsche Börse, Kuratoriumsmitglied Frankfurter Künstlerhilfe).

Der Preis ging an das Projekt Sentiment Solutions, das Britta Thie, Friederichs-Stiftungsprofessorin für Performance an der HfG mit ihren Studierenden entwickelt hat. 

Die Jurybegründung

Der Frankfurter Verein für Künstlerhilfe vergibt seinen diesjährigen Preis an die Performance Klasse von Britta Thie für ihre Arbeit »Sentiment Solutions«. Bei diesem Projekt handelt es sich um eine (Zitat der Eigendarstellung) »zeitbasierte und performative Ausstellungs-Form, die sowohl als zeitliche als auch als räumliche Erweiterung zum materialisierten Ausstellungsraum der Hochschule während das Rundgangs 2017 funktioniert.« Im virtuellen Raum erhalten die Besucher_innen Zugang zu den performativen Akten der Gruppe in zahlreichen Räumen der Hochschule, von wo aus sie sich wiederum zu weiteren Arbeiten klicken können. »Sentiment Solutions« ermöglicht es, die zeitliche Begrenzung von Rundgangpräsentationen aufzuheben, eröffnet den Besucher_innen einen neuen und spielerischen Zugang zum Rundgang-Labyrinth und zeichnet sich durch eine außerordentliche Gruppendynamik aus, bei der es weniger um das Werk des Einzelnen als vielmehr um das große Gemeinsame geht.

Der Frankfurter Verein für Künstlerhilfe hilft seit mehr als 30 Jahren jungen Künstler_innen beim Start in die Unabhängigkeit und entspricht damit dem Ziel von Lions International, sich für soziale und kulturelle Aufgaben der Gesellschaft einzusetzen.

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Preisträger_innen 

Foto: HfG / Laura Brichta

Material – Natur – Experiment

vor 7 Jahren

Zum ersten Mal ist 2017 an der HfG Offenbach der Preis Material – Natur – Experiment ausgeschrieben worden. Der vom Museum Sinclair-Haus und dem Senckenberg Naturmuseum gestiftete Preis richtet sich an Studierenden beider Fachbereiche (Kunst/Design). Der Preis, dotiert mit 2.500 Euro, soll den prozessualen und experimentellen Umgang mit Materialität und den dadurch möglichen individuellen Zugang zu zeitgenössischer Gestaltung fördern. Insbesondere die materielle Verschneidung von Natur und Artefakt ist von Interesse.Der Preis wurde bewusst initiiert, um den Mut zum unabhängigen und experimentellen Arbeiten zu stärken und die Interdisziplinarität weiter zu forcieren. Der Preis richtet sich daher natürlich an Studierende aus den beiden Fachbereichen Design und Kunst.

Jury:  Dipl.-Biol. Patrica Germandi (Leitung Kommunikation Museum Sinclair Haus), Dr. Bernd Herkner (Leiter Museum Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum), Prof. Dieter Mankau (emeritierter HfG-Professor für Technische Produkte und Produktsysteme)

Mit dem Preis ausgezeichnet wurden (je 1.250 Euro) Si Han Ho für »Qualle« (Fachbereich Design) und Lynn Weyrich für »Variation in A-Dur« (Fachbereich Kunst).

Jurybegründungen
​Si Han Ho

Si Han Ho hat mit seiner Arbeit »Qualle« eine bewegliche Gitterstruktur entwickelt, die durch den Bewegungsablauf der Qualle inspiriert ist. Der selbsttragende Körper ist ein System aus 900 perforierten und formschlüssig gefügten Modulen. Die aus der Fläche kommenden Module erzeugen eine komplexe dreidimensionale Struktur, die sich durch die Varianz der einzelnen Module gezielt steuern lässt und in ihrer Emergenz eine hohe ästhetische Qualität entwickelt. Besonders überzeugend findet die Jury das Potential der Arbeit, die bereits jetzt ein differenziertes Verständnis über Material, Form und Struktur aufweist. Die Chancen des experimentellen Prozesses werden hier ausgespielt und stellen eine inspirierende Grundlage für weiteres dar. Das durch die Natur inspirierte Konstruktions-Prinzip und das forschende Vorgehen des Studenten Si Han Ho erfüllen hervorragend die Kernthemen der Auszeichnung »Material - Natur – Experiment«.

Lynn Weyrich

In »Variation in A-Dur« experimentiert Lynn Weyrich mit den unterschiedlichen Wellenlängen des Lichts. Der Lichtstrahl wird schrittweise über Prismen und Spiegel verändert, gebrochen und überlagert. Gesetze der Natur werden im Kunstwerk selbst visuell lesbar. Besonders überzeugend findet die Jury die interdisziplinäre Arbeitsweise, die die Kunst-Studentin im Entstehungsprozess gehen musste. So hat die Zusammenarbeit mit einem Naturwissenschaftler die Arbeit maßgeblich beeinflusst. Erkenntnisse über die Zusammenhänge von sich überlagernden Lichtfarben und ihren Entsprechungen zu Musik sind in Lynn Weyrichs Arbeit enthalten, die zur Reflexion unserer Wahrnehmung anregen. Somit ist ihre Arbeit exemplarisch für interdisziplinäre und prozesshafte Zusammenarbeit, sowie der Verschneidung von Natur und Artefakt, welche zu den wesentlichen Inhalten der Auszeichnung »Material - Natur – Experiment« gehören.

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Preisträger_in v.l.: Lynn Weyrich, Si Han Ho

HfG Rundgangpreis der FAZIT-Stiftung: Grafikdesign/Illustration

vor 7 Jahren

Die FAZIT-Stiftung hat zum Rundgang 2017 an der HfG zum fünften Mal den mit 2.500 Euro dotierten Rundgangpreis im Fachbereich Kunst, dieses Mal zum Schwerpunkt Grafikdesign/Illustration, ausgeschrieben. Die Jury bestand aus Michael Lenz (HLZ Frankfurt, Alumnus der HfG), Michael Hierholzer (FAZ Rhein Main Kultur), Manuela Olten (Illustratorin, Alumna der HfG )

Die Auszeichnung erhielt Anna Hofmann für »tiny dancers«.

Die Jurybegründung

Die Jury hat den FAZIT-Preis einstimmig Anna Hofmann für ihre Installation »tiny dancers« zuerkannt, eine Arbeit, die graphische Motive in die dritte Dimension versetzt. Sie besteht im Wesentlichen aus vielen kleinen Tonskulpturen, die sich im Raum verteilen und auf Bilder zurückgehen, die zeichnerisch entwickelt wurden. Die Objekte haben einen ironischen und selbstironischen Charakter, haben autobiographische Bedeutung und zeugen dabei doch von allgemeingültigen Erfahrungen wie der Gier nach Schokolade oder Zigaretten, die als Substitute und Surrogate für unerfüllte Wünsche dienen. Die Installation, zu der auch Zeichnungen gehören, geht auf spielerische Weise mit durchaus ernsten Themen um wie biographische Brüche, dem verlorenen Paradieses der Kindheit, das man als Erwachsener vergeblich zu rekonstruieren versucht, oder den Fragmenten gescheiterter Beziehungen. Das Konzept, aus dem Zeichnen und Illustrieren heraus eine räumliche Situation zu schaffen, hat die Jury ebenso überzeugt wie die oft witzigen und skurrilen konkreten Formen, die Anna Hofmann geschaffen hat.

Die FAZIT-Stiftung Gemeinnützige Verlagsgesellschaft mbH wurde im Jahr 1959 gegründet und fördert gemäß der Satzung neben Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung auch Museen und Kultur.

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Preisträgerin Anna Hofmann

Foto: HfG / Laura Brichta

HfG Fotoförderpreis der Deutsche Börse Photography Foundation

vor 7 Jahren

Der HfG Fotoförderpreis der Deutsche Börse Photography Foundation ist 2017 zum siebten Mal für eine künstlerische fotografische Arbeit ausgeschrieben worden, die während des 20. HfG-Rundgangs ausgestellt wurde. Der Jury gehörten die renommierte Fotografin Barbara Klemm, die Direktorin der Deutsche Börse Photography Foundation, Anne-Marie Beckmann und der Präsident der HfG, Prof. Bernd Kracke an.

Mit dem auf 2.500 Euro dotierten HfG Fotoförderpreis der Deutsche Börse Photography Foundation ausgezeichnet wurde Annika Grabold für ihr Projekt »Flut«

Die Jurybegründung

Annika Grabold beschäftigt sich in dieser Arbeit mit Museumsräumen, die sie über einen Zeitraum von zwei Jahren in verschiedenen Institutionen fotografiert hat. Unter Einsatz ihres Teleobjektivs spürt Annika Grabold kleine Details, Kanten, Wandecken und Winkel auf. Diese erscheinen dabei hell, viele davon fast monochrom. Beim ersten Blick auf ihre Arbeiten erschließt sich nicht, worum es sich hier handelt, auch weil Kunstwerke, die üblicherweise in einem Museum zu sehen sind, komplett ausgeblendet werden. Erst bei eindringlicherer Betrachtung werden kleine Spuren sichtbar, die auf die Raumsituation verweisen. Annika Grabold präsentiert ihre Arbeit sowohl in Form von gerahmten Fotografien als auch mittels eines aufwändig produzierten und wohl komponierten Leporellos. Mit »Flut« ist ihr aus Sicht der Jury eine malerische und abstrahierende fotografische Auseinandersetzung mit Architektur und Raum gelungen.

Zudem hat die Jury eine lobende Erwähnung ausgesprochen für die Arbeit »Von Feldwegen und Fischfang« von Laura Brichta. »In dieser Werkgruppe lotet sie auf einfühlsame und poetische Weise das Zusammenspiel von Körper und Raum aus«, heißt es in der Jurybegründung.​

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Preiträgerinnen v.l.: Annika Grabold, Laura Brichta

Foto: HfG / Laura Brichta

Awareness-Preis des HfG-Gleichstellungsreferats

vor 7 Jahren

An der HfG ist vom Gleichstellungsreferat des AStA das zweite Mal der Awareness-Preis ausgeschrieben worden. Für alle Fachbereiche offen, konnten Arbeiten eingereicht werden, die sich inhaltlich, strukturell, formal, theoretisch, ästhetisch und/oder politisch mit dem Thema Gleichstellung und Diversität auseinandersetzen. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis, finanziert aus Mitteln des Professorinnenprogramms des Bundes und der Länder und realisiert mit Unterstützung des HfG-AStA, des AStA der Universität Frankfurt und des TERRE DES FEMMES e.V., wurde von einer unabhängigen Jury vergeben: Lotte Meret Effinger (Künstlerin), Veronika Kracher (freie Autorin), Ana Karaminova (freie Autorin, Kuratorin, Kulturmanagerin).

Der Preis ging an Stella Wagner für »Body Trouble of Vanille Protein«. Lobende Erwähnungen erhielten Janina Castellano für »The forbidden Colour«, Sriram Srivigneswaramoorthy für »The weapons of criticism cannot replace the criticism of weapons« und Sarah Mohr »Body Pieces«

Warum der Preis?

Auch im kreativen, vermeintlich frei denkenden Umfeld einer Kunsthochschule bestehen diskriminierende Verhältnisse und Strukturen. Der Awareness-Preis stellt die Frage, wie wichtig an unserer Hochschule das Thema Gleichstellung und Diversität ist, wo mögliche Probleme existieren und wie man sie angehen kann. Die Arbeiten können verschiedenste Positionen aufgreifen und werden damit auch eine Vielfalt persönlicher Erfahrungswelten abbilden. Inwieweit erkennen wir Studierende die Kunst auch als politisches Mittel an, welche Themen sind uns wichtig? Wie gehen wir Studierende mit sexistischen und rassistischen Klischees um und wo besteht noch Aufklärungsbedarf? Auch in Bezug auf das spätere Arbeitsleben können typische Rollenbilder in Frage gestellt werden, denn auch im Kunst- und Design-Betrieb gibt es traditionell männliche* und weibliche* Berufe und Aufgaben. Wo schleichen sich im Arbeitsalltag Sexismen und Rassismen ein, woher kommen sie und wie kann man diese Diskriminierungen bekämpfen?

Der Awareness-Preis möchte eine stetige Diskussion über den Themenkomplex Gleichstellung und Diversität anregen, der zu einem strukturellen Umdenken an unserer Hochschule führen soll. Die Dotierung mit einem Geldpreis soll die Anerkennung für entsprechende Ansätze ausdrücken, sowie die ideelle Relevanz des Themas unterstreichen.

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Preisträgerin Stella Wagner

Foto: HfG / Laura Brichta

Wöhner Innovationspreis 2017 für Industrial Design

vor 7 Jahren

Der Wöhner Innovationspreis für Industrial Design ist 2017 zum sechsten Mal im Rahmen des Rundgangs vergeben worden. Gestiftet wurde der mit 2.500 Euro dotierte Preis von Wöhner GmbH & Co. KG. Das fränkische Unternehmen setzt seit mehr als 20 Jahren konsequent auf Design in der Unternehmenskommunikation und in der technischen Entwicklung.

Die Jury bestand aus: Eva Isabelle Hotz (Produktmanagerin bei Lufthansa/Spiriant Frankfurt, Designerin und Inhaberin von Lali Design Berlin), Frank Irmscher (Projektmanager bei der IHK Offenbach; Design_to_Business-Netzwerk Hessen)m Prof. Stephan Schupbach (Designer und Berater, Frankfurt)

Mit dem Preis ausgezeichnet wurde Lina Wullenweber für ihre Diplomarbeit »Varietas«.

Die Jurybegründung

Die Preisträgerin Lina Wullenweber hat mit ihrer Diplomarbeit »Varietas« – einem Industrial Fuse Switch – ein komplexes Produkt und System entwickelt, das nicht nur in seiner industriellen Formgestaltung und Funktionalität vom Ganzen bis zum Detail überzeugt, sondern ebenso das Corporate Design des Herstellers höchstdetailliert in einem überzeugenden Formen- und Farbenkanon umgesetzt. Die Thematik der Produktsprache ist in vielen Details logisch subsummiert. Der Modellbau und die Dokumentation sind von großer Güte, Attraktivität und Professionalität.

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Preisträgerin Lina Wullenweber

Foto: HfG / Laura Brichta