26 Januar 2015

Inspirationsmythen

19:00 Uhr, Museum Angewandte Kunst
Inspirationsmyt

Inspirationsmythen

Vortrag von Melanie Kurz

(Professorin für Designtheorie an der FH Aachen)

26. Januar 2015
19 Uhr
Museum Angewandte Kunst Frankfurt

Eintritt

5 Euro, HfG-Studierende frei

Diskussion im Anschluss

  • Wolfgang Ullrich, Professor für Kunstwissenschaft an der HfG Karlsruhe
  • Prof. Dr. Martin Gessmann, Professor für Kultur- und Techniktheorien an der HfG Offenbach
  • Prof. Dr. Klaus Klemp, Professor für Designgeschichte und Designtheorie an der HfG Offenbach

Die Veranstaltung bildet den Auftakt zu einer Vortragsreihe des Museums Angewandte Kunst Frankfurt und der HfG Offenbach.

Die kreative Idee, der zündende Gedanke in den Köpfen von Gestaltern, von Künstlern, von Forschern und Entwicklern! Sie kommt uns vor wie ein Geschenk. Doch woher kommt sie? Über diese Frage debattieren die Menschen seit dem Altertum. Manchen geht es dabei um ein Verstehen der geistigen Prozesse und der Voraussetzungen für Inspiration, andere arbeiten gezielt und höchst effizient an der Verschleierung der Wahrheit. Ihr Erfolg führt seit Jahrtausenden dazu, dass sich immer neue Mythen um den Inspirationsprozess und um die Schöpferperson entspinnen – sagenhafte Geschichten, die heute auch im Design zu finden sind.

Welcher Designer möchte nicht gerne als Star, als epochemachendes Genie oder als Prophet der Zukunft gefeiert werden. Und besitzt jemand diesen Status in der Öffentlichkeit, so ist es ein heikles Unterfangen, die angebliche Verbindung zu höheren Sphären oder das Gestalter-Gen in Zweifel zu ziehen. Auch das Publikum vermeidet die Entzauberung der Schöpferperson, denn die Aura des Auserwählten strahlt auf die Menschen in seiner Umgebung ab. Mitunter sorgen sogar kommerzielle Gründe dafür, den Nimbus des Genies zu pflegen.

Melanie Kurz, Gestalterin und Geisteswissenschaftlerin, wagt endlich einen kritischen Blick auf das Thema Inspirationsmythen. Bei ihren Recherchen dazu erlebte sie eine Überraschung – nämlich, dass die Menschen bereits seit etwa 3000 Jahren die wesentlichen Voraussetzungen für geistiges Schöpfungsvermögen genau kennen. 

Die Fragen des Abends werden sein: Ist das Wissen des Altertums über die Geheimnisse der Inspiration heute noch von Bedeutung? Wie ist mit Star- und Geniekult im Design umzugehen? Und wie sähe eine inspirierte Gestaltung aus, die ganz gut ohne deren Mythen auskommt?